# taz.de -- Dresdner Nazimärsche kleinteiliger: Marschierchancen erhöhen | |
> Für Mittwoch ist ein zweiter rechter Aufzug in Dresden angemeldet. | |
> Insgesamt sind die Aktionen zur Mobilisierung für die Aufmärsche eher | |
> verhalten. | |
Bild: Gut bewacht: Neonazis in Dresden. | |
HAMBURG taz | Der Rechtsstreit um eine sogenannte Trauerkundgebung des | |
„Aktionsbündnisses gegen das Vergessen“ am 13. Februar in Dresden war | |
Dienstag noch nicht entschieden. Doch wollten die rechten Trauerer offenbar | |
ihre Marschierchancen erhöhen, indem sie einen weiteren Termin ankündigten: | |
Seit Montag liegt der Versammlungsbehörde eine Anmeldung für einen | |
„geplanten Aufzug“ am Mittwoch, den 12. Februar vor. | |
„Über den Verlauf des geplanten Aufzuges muss nun kurzfristig in Abstimmung | |
mit anderen Sicherheitsbehörden entschieden werden“, sagte Kai Schulz, | |
Pressesprecher der Stadt, am Dienstag der taz. Der Aufzug findet im Rahmen | |
der „Aktionswochen zum 13. Februar 2014“ statt. | |
Alljährlich ergänzt diese „Woche“ zum Gedenken an den alliierten | |
Luftangriff 1945 den „Trauermarsch“. In diesem Jahr blieb die Szene von NPD | |
über „Freie Kameradschaften“ bis „Autonome Nationalisten“ allerdings | |
planerisch zurückhaltend. | |
Die Mobilisierung zu der Kundgebung am Donnerstag läuft nicht stark. In der | |
NPD-Zeitung Deutsche Stimme findet sich ein Artikel „Den Toten eine Stimme | |
geben“ mit Kundgebungshinweis. Auf den Webseiten von Szene und Partei war | |
bis Dienstag nicht viel los. „Die Blockaden wirken nach“, sagt Silvio Lang, | |
Pressesprecher des „Bündnis Nazifrei“. In den vergangenen Jahren haben | |
Blockaden und Menschenketten in Dresden den einst größten rechtsextremen | |
Aufmarsch in Europa mit bis zu 7.000 Teilnehmern mehr und mehr eingedämmt. | |
Die Kundgebung vom 13. Februar will das „Aktionsbündnis gegen das | |
Vergessen“ um Maik Müller an der Dresdner Frauenkirche ausrichten. 500 | |
Teilnehmer erwartet Müller. Am Freitag bestätigte jedoch das | |
Verwaltungsgericht Dresden ein Versammlungsverbot vor der Kirche: Dort | |
seien bereits andere Veranstaltungen geplant. | |
Als Ausweichort schlug die Stadt die Prager Straße nahe dem Hauptbahnhof | |
vor. Das „Aktionsbündnis“ zog dennoch vor das Oberverwaltungsgericht | |
Bautzen, dessen Urteil am Mittwoch erwartet wird. Auch gegen die zweite | |
Aktion der Rechtsextremen formiert sich Protest. Am Theaterplatz lädt | |
„Nazifrei“ am Mittwoch zu einem „WarmUp“ ein. | |
11 Feb 2014 | |
## AUTOREN | |
Michael Bartsch | |
Andreas Speit | |
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