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# taz.de -- Spanische Exklave Melilla: Flüchtlinge stürmen Grenzzaun
> Rund 30.000 Menschen warten in Marokko darauf, in die EU zu gelangen.
> Einige Flüchtlinge haben nun den Grenzzaun der spanischen Exklave Melilla
> überwunden.
Bild: Der Grenzzaun von Melilla.
MADRID dpa/afp | Bei einem erneuten Ansturm auf die spanische Exklave
Melilla sind rund 50 afrikanische Flüchtlinge von Marokko aus in das
EU-Gebiet gelangt. Am Montagmorgen hätten etwa 200 Flüchtlinge gemeinsam
versucht, die Absperrungen entlang der Grenze zu überwinden, teilte die
Verwaltung der Küstenstadt mit. 50 von ihnen seien tatsächlich auf das
Gebiet von Melilla gelangt. Melilla ist ebenso wie die Stadt Ceuta eine
spanische Exklave an der marokkanischen Mittelmeerküste. Die beiden Gebiete
haben die einzige Landgrenze zwischen der EU und Afrika.
Die beiden Gebiete sind daher ein begehrtes Ziel afrikanischer Migranten.
Während sie in Melilla versuchen, über den sieben Meter hohen Zaun zu
gelangen, richten sich in Ceuta die dort ebenfalls regelmäßig organisierten
Massenanstürme auf den Grenzübergang und den Strand. Bei einer dieser
Aktionen waren am 6. Februar mindestens 14 Flüchtlinge im Meer ertrunken.
In der Folge entbrannte in Spanien eine heftige Debatte über das Verhalten
der Sicherheitskräfte, die die Flüchtlinge mit ihren marokkanischen
Kollegen zurückgedrängt hatten.
Die Regierung in Madrid gab inzwischen zu, dass Gummigeschosse eingesetzt
wurden, um die Flüchtlinge abzuwehren. Ihren Angaben nach wurde aber nicht
direkt auf die Flüchtlinge geschossen. Die Überlebenden berichteten dagegen
in den Medien und gegenüber Menschenrechtlern, es sei gezielt auf die
Flüchtlinge und die Schwimmringe geschossen worden, die sie benutzten, da
viele von ihnen nicht schwimmen konnten.
In Marokko warten nach Informationen der spanischen Zeitung El País etwa
30.000 afrikanische Flüchtlinge auf eine Gelegenheit, in die Europäische
Union zu gelangen.
17 Feb 2014
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