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# taz.de -- Kolumne Die Kriegsreporterin: Bordi rennt zum Mischimaschi-Blatt
> Ein verrückter Borderliner fabuliert wild beim Europäer, im ZDF werden
> Schwachsinns-Dummbatz-Fragen gestellt und ein alter Knacker gibt den
> Zampano.
Bild: Dass er ein arroganter Vogel ist, war immer klar: Harald Schmidt.
Hallo taz-Medienredaktion! Kennst du [1][The European?] Nö? Macht nichts.
Kennt keiner. Das ist so was Ähnliches wie [2][die] [3][Huffington Post] –
ein Mischimaschi, ein
Wir-sind-für-jeden-der-hier-was-schreibt-dankbar-Blatt im Netz, mit dem
Unterschied, dass die HuffPo schon mal von meiner Schwiegermutter
angeklickt wurde.
Und weil das für Macher sehr traurig ist, wenn die machen, ohne dass es
einer merkt, sind sie super dankbar, dass so ein verrückter Borderliner
durch die Gegend läuft und guckt, wer seine, nun ja: „Texte“, druckt.
Eigentlich dachte man bei der Welt, der Patient wäre ihnen zugeteilt
worden, aber jetzt stellen sie fest, dass obschon sie extra das Internet
frei geräumt haben, der Mann zum Europäer rennt, um mehr wirr zu
fabulieren.
Die Leute dort freuen sich sicher mächtig, dass er aktuell so jemand
Angesehenem wie dem Kollegen Niggemeier vorrechnet, dass er selbst schon 20
Bücher veröffentlicht, Niggemeier aber nur bei der Micky Maus mitgemacht
hat und hoffen auf ein Aufmerksamkeit bringendes Hin und Her. Entsprechend
wurde Niggemeier gebeten, zu den Vorwürfen von Bordi Stellung zu nehmen.
Aber so blöd muss man erst mal sein, eine Werbekampagne für ein
irrelevantes Onlinemedium zu liefern! Da kann man ja gleich zur HuffPo
gehen und für ohne Geld arbeiten.
Dann doch lieber das neue Kinderkulturmagazin „Aspekte“ beim ZDF
moderieren. Während der Moderator Tobias Schlegel seinem Helden Thees
Ullmann mit großen Kinderohren beim Ich-bin-so-melancholisch-Rumlabern
zuhört, aber zumindest mit dem großartigen Tobias Rehberg halbwegs
vernünftig zu reden in der Lage ist, purzeln aus seinem Komoderator, den
ich aus Gründen der Höflichkeit nicht beim Namen nenne, die
Schwachsinns-Dummbatz-Fragen beim Thema Kunstfälschung nur so heraus.
Dabei wäre es so einfach gewesen, sich vorher mal zu verdeutlichen, was ein
Original ist, was eine Fälschung und was eine Kopie. Überhaupt, denken,
bevor man spricht, wäre das Rezept, um zu verhindern, dass der eingeladene
Kunstraubpolizist auf seinem Höckerchen vor Scham immer kleiner und kleiner
wird, bis man ihn zuletzt aus der Teppichfuge kratzen muss.
## „Nicht Ihr Ernst!“
Aber auch bei der Süddeutschen Zeitung hat man mal die Kinderreporter
rangelassen. Was den beiden Interviewern eines Wirtschaftsprofessors über
die Lippen gesprungen ist, liest sich wie die Beiträge eines Sechsjährigen,
wenn Jorinde und Joringel vorgelesen wird: „Wie gruselig“, „Wie
entsetzlich“, „Eine furchtbare Vorstellung, oder?“, „… das ist nicht …
Ernst!“.
Doch, Kinderlein, das ist der Ernst eures Gesprächspartners, denn er ist ja
nicht blöd. Ganz großartig, ist das Malheur, das bei der Produktion dieses
Gesprächs passiert ist und das in die Liga meiner Alltime Favourites
aufsteigt: „Auf meinen Reisen habe ich im Flughafenbuchhandel ühen.
Außerdem gibt es immer wieder Dokuberall Bücher über ihn gesementationen
oder auch T-Shirts mit seinem Konterfei.“
Ich habe mit einem Desolaten begonnen, ich will mit einem Traurigen enden:
Harald Schmidt. Dass er ein arroganter Vogel ist, war immer klar, umso
enttäuschender, dass bei jemandem von seiner Größe mit dem Alter nicht die
Würde kommt, sondern geht. „Ich sitze zu Hause und gucke Jauch und sage
mir: ’Bin ich froh, dass ich das nicht machen muss.‘ “ Abgesehen, dass au…
Günther Jauch das nicht machen muss, weil er schon Wein anbaut, um sein
Geld irgendwo zu lassen und sicherlich mehr Trauben an der Rebe hat als
Schmidt, baute auch er Wein an, ist das so jämmerlich! Was sitzt der
ausrangierte Knacker rum und gibt den Zampano?! Betrübt zurück nach Berlin!
26 Feb 2014
## LINKS
[1] http://www.theeuropean.de/
[2] http://www.huffingtonpost.de
[3] http://www.huffingtonpost.de
## AUTOREN
Silke Burmester
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