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# taz.de -- Nach Kommunalwahl in Frankreich: Regierung tritt zurück
> Die Sozialisten erleben bei den Wahlen ein Desaster. Als Reaktion tritt
> Premier Ayrault samt Regierung zurück. Neuer Regierungschef soll
> Innenminister Valls werden.
Bild: Noch ein warmer Händedruck, dann ist Schluss: Jean-Marc Ayrault (rechts)…
PARIS dpa | Nach der erneuten Wahlschlappe der Sozialisten in Frankreich
bildet Präsident François Hollande die Regierung um. Am Montag kündigte der
bisherige Premierminister Jean-Marc Ayrault offiziell den Rücktritt seines
gesamten Kabinetts an. Nach Informationen verschiedener Medien wird
Innenminister Manuel Valls neuer Regierungschef.
Hollande reagiert damit auf die deutliche Niederlage der Linken auch bei
der zweiten Runde der Kommunalwahlen am Sonntag. Die Sozialisten mussten
zahlreiche Städte an die Konservativen abgeben, auch die rechtsextreme
Front National war erneut erfolgreich.
Mit Blick auf die Europawahl Ende Mai galt ein Umbau der Regierung als
wahrscheinlich. Nach Umfragen für die Europawahl liegen die Sozialisten
derzeit hinter der konservativen UMP und den rechtsextremen Europagegnern
auf Platz drei.
Nach dem vorläufigen Ergebnis des Innenministeriums erzielte die Rechte bei
den Kommunalwahlen landesweit 45,9 Prozent. Die Linken landeten bei 40,6
Prozent. Die Front National, die nur in ausgesuchten Städten antrat, konnte
mit 6,8 Prozent im zweiten Wahlgang erneut zulegen. Unabhängige Bewerber
kamen auf 6,6 Prozent.
In 171 Städten mussten die Linken ihre Macht an Konservative abgeben, im
Gegenzug konnten sie nur sechs Städte der Rechten erobern. Die Sozialisten
verloren unter anderem in Marseille, Toulouse, Amiens oder Reims. Auch
teils historische Hochburgen wie Saint-Étienne, Limoges oder Chambéry
fielen. Bei der Kommunalwahl 2008 hatten die Linken den damals regierenden
Konservativen 82 Städte mit mehr als 10.000 Einwohnern abjagen können.
Unter den wichtigsten Städten sind jetzt noch 31 in der Hand der Linken.
Die Konservativen kommen auf 56 bedeutende Kommunen, für FN oder andere
extreme Rechte sind es elf wichtigere Orte. Am Sonntag ging es noch um die
Mehrheiten in knapp 6.500 Kommunen, eine Woche zuvor war in fast 37.000
Gemeinden gewählt worden.
In einzelnen Großstädten gelangen den Linken prestigeträchtige Siege. In
Paris etwa setzte sich Hidalgo gegen die UMP-Kandidatin Nathalie
Kosciusko-Morizet durch. In Avignon schlug die sozialistische Kandidatin
Cécile Helle ihren FN-Herausforderer. In Lille sicherte sich die frühere
Chefin der „Parti socialiste“, Martine Aubry, die Mehrheit. Auch Lyon und
Straßburg gingen an die Linken.
31 Mar 2014
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