# taz.de -- Stiftung für Atomkraftwerke: Merkel sagt Nö | |
> Den Vorschlag dreier Energiekonzerne, Atomkraftwerke und ihre Altlasten | |
> in eine öffentlich-rechtliche Stiftung zu überführen, lehnt die | |
> Bundeskanzlerin ab. | |
Bild: Will nicht mitmachen: Angela Merkel. | |
FRANKFURT afp | Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnt eine Überführung | |
deutscher Atomkraftwerke in eine öffentlich-rechtliche Stiftung ab. „Im | |
Grundsatz muss es dabei bleiben, dass die Unternehmen die Verantwortung für | |
die Entsorgung von Atommüll tragen“, sagte Merkel der Frankfurter | |
Allgemeinen Zeitung (Freitagsausgabe). Dafür hätten die Energiekonzerne | |
Rückstellungen gebildet. Eine einseitige Verlagerung der Risiken „werden | |
wir nicht mitmachen“. | |
Über das Thema der Atomkraftwerke und ihrer Altlasten müssten sicher noch | |
„viele Gespräche“ geführt werden, sagte Merkel der Zeitung. „Risiken auf | |
Staat und Steuerzahler abzuwälzen, lehne ich ab“, fügte die Kanzlerin | |
hinzu. | |
Die Idee einer Atom-Stiftung hatten einem Spiegel-Bericht zufolge drei | |
Energiekonzerne ins Spiel gebracht, die demnach schon bald darüber | |
verhandeln wollen. Die Bundesregierung wies den Bericht zurück. Auch in der | |
Politik stößt der Vorschlag weitgehend auf Ablehnung. | |
Dem Spiegel zufolge hatten die Konzerne Eon, RWE und ENBW der | |
Bundesregierung vorgeschlagen, ihre Akw in eine öffentlich-rechtliche | |
Stiftung zu überführen. Sie soll die Meiler bis zum Ende ihrer Laufzeit | |
betreiben sowie Abriss und Atommüll-Entsorgung sicherstellen. Zu diesem | |
Zweck wollen die Betreiber sämtliche – aufgrund gesetzlicher Vorgaben | |
gebildeten – Entsorgungs-Rückstellungen in Höhe von inzwischen mehr als 30 | |
Milliarden Euro in die Stiftung einbringen. | |
16 May 2014 | |
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