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# taz.de -- Pläne der US-Regierung: Doch Klimaschutz wagen
> Die USA sind nach China der weltweit größte Klimagassünder. Obama will
> den CO2-Ausstoß von Kraftwerken bis 2030 um 30 Prozent senken.
Bild: Auch das US-Kapitol muss befeuert werden: mit der hauseigenen Energieanla…
WASHINGTON ap/dpa | Die US-Regierung will den Ausstoß von Treibhausgasen
aus Kraftwerken bis 2030 um 30 Prozent senken. Dies ist der Kern einer
Klimaschutzinitiative, die am Montag in Washington vorgestellt wird.
Erstmals soll die Umweltbehörde EPA ab kommendem Jahr für die ganzen USA
Grenzwerte für den Ausstoß von Kohlendioxid festlegen.
Die Klimagase aus Kraftwerken machen etwa ein Drittel des gesamten
Ausstoßes der USA aus, die nach China der weltweit größte Verschmutzer
sind. Die jetzt vorgesehenen Regeln dürften vor allem die Nutzung von Kohle
kappen, die derzeit knapp 40 Prozent des Stroms für die USA liefert.
[1][Nach Angaben] der New York Times handelt es sich um eine der bisher
stärksten Maßnahmen der US-Regierung gegen den Klimawandel. Sie könnte
letztlich zu der Schließung von Hunderten Kohlekraftwerken und in den
kommenden Jahrzehnten zu einer Wende in der Energiegewinnung führen,
schrieb das Blatt unter Berufung auf Kreise, die mit den Plänen betraut
sind
Vergleichsjahr für die gesetzte 30-Prozent-Marke ist 2005. Nach Daten der
Umweltbehörde ist der Ausstoß von Kohlendioxid aus Kraftwerken seitdem
bereits um knapp 13 Prozent gesunken, das gesetzte Ziel ist also bereits
fast zur Hälfte erreicht. Für 2020 wird eine Wegmarke von 26 Prozent
gesetzt. Einzelne Staaten sollen Spielraum bei der Umsetzung des
Gesamtziels haben.
## Ausgedünnter Energiemix?
So kann das Ziel zur Senkung des CO2-Ausstoßes zum Beispiel durch höhere
Wirkungsgrade in den Kraftwerken erreicht werden oder die Staaten können
schlicht weniger Strom aus Kohlemeilern ins Netz einspeisen und stattdessen
andere Quellen ausbauen. Die US-Staaten können alternativ auch
Energiesparmaßnahmen in Haushalten oder Firmen fördern.
Der US-Industrieverband äußerte sich am Sonntag besorgt, dass der
Energiemix des Landes ausgedünnt werden könnte, zumal mit neuen
Fördermethoden gewonnenes billiges Gas und erneuerbare Energien der Kohle
bereits heftige Konkurrenz machen.
Es wird erwartet, dass der Vorstoß von Gegnern politisch und juristisch
angegriffen wird. Die Republikaner reagierten prompt. „Die Regierung hat
sich zum Ziel gesetzt, die Kohle und die damit verbundenen 800.000 Stellen
zu vernichten“, [2][sagte Senator Mike Enzi aus Wyoming] laut dem
Politikmagazin Politico. Falls dieser „Tod durch Regulierung“ klappe, werde
Strom in Zukunft knapp und teuer, orakelte der Senator.
Die US-Regierung unter Präsident Barack Obama hatte bereits 2009 anerkannt,
dass Treibhausgase die menschliche Gesundheit und den Wohlstand gefährden.
Doch erst nach seiner Wiederwahl kündigte Obama im vergangenen Jahr einen
Klima-Aktionsplan an. Dazu hat der Präsident bereits eine Initiative gegen
Emissionen aus dem Straßenverkehr gestartet. Hier soll die Energieeffizienz
verdoppelt werden.
2 Jun 2014
## LINKS
[1] http://www.nytimes.com/2014/06/02/us/politics/epa-to-seek-30-percent-cut-in…
[2] http://www.politico.com/story/2014/06/reports-obama-to-seek-30-percent-cuts…
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CO2-Emissionen
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