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# taz.de -- Deutsche Spionageziele: Auch Albanien wird bespitzelt
> Am Donnerstag wird Albaniens Ministerpräsident Rama in Berlin zur
> Westbalkan-Konferenz erwartet. Nun enthüllt der „Spiegel“: Sein Land soll
> Spionageziel des BND sein.
Bild: Albaniens Ministerpräsident Edi Rama (l.) mit Jose Manuel Barroso.
BERLIN dpa | Der Bundesnachrichtendienst (BND) überwacht nach
Spiegel-Informationen neben der Türkei seit Jahren noch einen zweiten
Nato-Partner: Albanien. Der Balkanstaat sei im „Auftragsprofil“ der
Bundesregierung ebenfalls als sogenanntes Kernland aufgeführt. Das bedeute,
dass der deutsche Geheimdienst das Land operativ aufkläre, [1][berichtete
das Nachrichtenmagazin.]
Demnach wurde Albanien noch vor seinem Beitritt zur Nato im Jahr 2009 auf
die Zielliste genommen. Der BND interessiere sich dort vor allem für
organisierte Kriminalität. Wie die Türkei tauche Albanien in einer 2009
aktualisierten Version des Auftragsprofils auf, das der BND-Mitarbeiter und
mutmaßliche CIA-Spion Markus R. an seine Auftraggeber weitergegeben habe.
Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist brisant, denn für diesen Donnerstag
hat die Bundesregierung zu einer Westbalkan-Konferenz mit Kanzlerin Angela
Merkel (CDU) nach Berlin geladen. Erwartet wird auch Albaniens
Ministerpräsident Edi Rama.
Die Türkei ist nach Informationen des Focus bereits seit 1976 im Visier des
BND. Bisher war lediglich bekannt gewesen, dass das Nato-Mitgliedsland seit
der rot-grünen Regierung von SPD-Kanzler Gerhard Schröder offizielles
Spionageziel war. [2][Nun berichtete] der Focus ohne nähere Angabe von
Quellen, die Maßnahme sei bereits mit ausdrücklicher Genehmigung der
Bundesregierung von Helmut Schmidt (SPD) beschlossen worden.
Die Türkei hatte empört reagiert auf das Bekanntwerden der deutschen
Spionageaktivitäten. Nach dpa-Informationen ist das Land im geheimen
„Auftragsprofil der Bundesregierung“ für den Nachrichtendienst in die
wichtigste von drei Beobachtungsstufen einsortiert – so wie jene Staaten,
in denen deutsche Soldaten stationiert sind. Das alle vier Jahre neu
justierte Auftragsprofil wird derzeit aktualisiert. Beteiligt sind unter
Federführung des Kanzleramts das Außenamt, die Ministerien für Inneres,
Verteidigung und Wirtschaft sowie der BND.
Der Innenexperte der Unionsfraktion, Hans-Peter Uhl, sagte dem Focus, es
gebe „gute Gründe“ für Lauschoperationen gegen die Türkei. Uhl nannte
Menschenhandel, Drogengeschäfte und Terrorismus.
24 Aug 2014
## LINKS
[1] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bnd-ueberwacht-albanien-weiterer-…
[2] http://www.focus.de/politik/deutschland/geheimdienste-focus-bnd-hoert-tuerk…
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