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# taz.de -- Flucht über das Mittelmeer: Mehr als 300 Tote in einer Woche
> Die Konflikte im Nahen Osten und in Afrika treiben immer mehr Menschen
> zur lebensgefährlichen Reise über das Mittelmeer.
Bild: Flüchtlinge auf gefährlicher Fahrt im Mittelmeer.
GENF dpa | In weniger als einer Woche sind im Mittelmeer zwischen Libyen
und Italien mehr als 300 Bootsflüchtlinge bei Unglücken ertrunken. „Die
letzten fünf Tage waren die bislang tödlichsten für Menschen, die auf diese
Weise nach Europa übersetzen wollen“, sagte eine UN-Sprecherin am Dienstag
in Genf.
Seit Jahresbeginn seien mindestens 1.889 Menschen bei solchen
Fluchtaktionen umgekommen, 1.600 allein seit Juni, sagte Melissa Fleming
vom [1][Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR)]. Im gesamten
Jahr 2013 seien im Mittelmeer rund 600 Flüchtlinge umgekommen, 2012 etwa
500 sowie 2011 rund 1.500.
Das bislang schwerste Bootsunglück mit Flüchtlingen habe sich am
vergangenen Freitag vor Garibouli östlich von Tripolis ereignet. Dabei
seien mindestens 270 Menschen ertrunken. Libyen sei derzeit das Land, von
dessen Küste aus die meisten Menschen versuchten, nach Europa zu fliehen.
Menschenschmuggler machten sich den Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung
infolge des seit Monaten anhaltenden bewaffneten Konflikts in dem Land
zunutze und schickten ihre meist unzulänglichen und überladenen Boote von
Libyen aus los.
„Diese dramatische Situation an Europas Seegrenzen erfordert dringend
gemeinsame europäische Aktionen“, sagte Fleming. Dazu gehöre die noch
weitere Verstärkung von Such- und Rettungsoperationen im Mittelmeer.
Zugleich würdigte das UNHCR die bereits deutlich intensivierten Bemühungen
Italiens im Rahmen der Rettungsoperation „Mare Nostrum“.
Nach UN-Angaben kommen derzeit die meisten der über Libyen geschleusten
Flüchtlinge, die oft ihr letztes Geld dafür ausgeben oder sich hoch
verschulden, aus Syrien, Eritrea und Somalia. Aber auch immer mehr seit
längerem in Libyen lebende Migranten entschlössen sich wegen des dortigen
bewaffneten Konflikts zur Flucht.
26 Aug 2014
## LINKS
[1] http://www.unhcr.org/53fc58969.html
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