# taz.de -- Kommentar Sachsenwahl und die CDU: Der schmutzige Rest | |
> Der Erfolg der AfD zeigt, wie wenig anschlussfähig die CDU bei Leuten | |
> ist, die sich rechts der Mitte verorten. Diese Wähler zurückzuholen wird | |
> schwierig. | |
Bild: Kanzlerin Merkel half fleißig mit im sächsischen Wahlkampf, konnte die … | |
Die CDU hat nach der Landtagswahl in Sachsen ein Riesenproblem. Zwar hat | |
sie mit 39,4 Prozent erneut den Wahlsieg errungen – die 9,7 Prozent | |
AfD-Stimmen sind jedoch ein Menetekel. | |
Als Volkspartei, als die sie sich selbst ja immer stolz brüstet, kann es | |
der Bundes-CDU nicht gleichgültig sein, dass in Sachsen jeder zehnte der | |
1,8 Millionen WählerInnen seine Stimme den Populisten der AfD gegeben | |
haben. 105.000 Erststimmen hat die am Sonntag geholt. Die Frage im | |
Konrad-Adenauer-Haus muss lauten: Warum die und nicht wir? | |
Die Antwort auf diese Frage könnte schmerzhaft offenbaren, wie wenig | |
anschlussfähig die CDU noch bei Leuten ist, deren Menschen- und Weltbild | |
rechts von der Mitte verortet ist. Konservativen, denen es nicht behagt, | |
dass unter Angela Merkels Mitte-CDU Schwule und Lesben heiraten dürfen. Die | |
finden, dass Deutschland nicht das Sozialamt Europas ist. Die Mindestlohn | |
und Frauenquote als Angriff verstehen. Will die CDU diese Wähler | |
zurückgewinnen? Sie muss. Kann sie es? Schwierig. | |
Unter Angela Merkel wurde dieser Flügel der Partei bewusst kleingehalten. | |
Die CDU im Jahr 2014 will nichts mehr zu tun haben mit Rassisten, | |
Homophoben und Klerikalen, die Bestechung und Spenden als politisches | |
Handwerkszeug verstehen. | |
Noch kann die Partei sich diese Haltung leisten – in Sachsen hat | |
Ministerpräsident Stanislaw Tillich sein 40-Prozent-Ergebnis gehalten. | |
Sachsen gilt als bürgerlich und wirtschaftlich stark. Man mag gar nicht | |
darüber nachdenken, wie die AfD im teilweise armen Brandenburg abschneiden | |
wird. Oder in Thüringen, wo der NSU unbehelligt agieren konnte. Spätestens | |
dann wird man im Konrad-Adenauer-Haus über Wählerrückgewinnung nachzudenken | |
haben. Das Ergebnis könnte schmutzig werden. | |
2 Sep 2014 | |
## AUTOREN | |
Anja Maier | |
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