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# taz.de -- Kampf gegen IS im Irak: Deutschland bewaffnet Kurden
> Die ersten deutschen Militärgüter sind in Erbil eingetroffen. Sie sollen
> den kurdischen Peschmerga im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer
> Staat helfen.
Bild: Mit solchen Waffen werden die Kurden von Deutschland ausgerüstet.
BAGDAD dpa | Im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat haben die
Kurden im Nordirak die ersten deutschen Militärgüter erhalten. Eine
Maschine aus Deutschland landete am Freitagmorgen in Erbil, der Hauptstadt
der kurdischen Autonomiegebiete.
Teile der Fracht sollten den kurdischen Peschmerga noch im Laufe des Tages
übergeben werden, sagte ein Sprecher der Bundeswehr. Sechs
Bundeswehrsoldaten in Erbil koordinieren die Verteilung. Waffen gehören
noch nicht zu der Fracht - Deutschland will sie aber noch im September an
die Kurden liefern.
Die Militärgüter sollen den bislang nur unzureichend ausgestatteten
kurdischen Einheiten helfen, die Terrormiliz zurückzudrängen. Zu der ersten
Ladung gehören rund 9500 Ausrüstungsgegenstände, darunter Schutzwesten und
Helme sowie Geräte zur Minensuche und Munitionsbeseitigung. Nordirakischen
Kurden sollen zudem in Deutschland an der Panzerabwehrrakete „Milan“
ausgebildet werden. Auch zahlreiche andere Staaten schicken
Militärausrüstung in den Nordirak oder planen solche Lieferungen.
Die Militärgüter waren aus einem Bundeswehrlager in Waren an der Müritz zum
Flughafen Leipzig/Halle gebracht worden. Dort startete gegen Mitternacht
eine Frachtmaschine vom Typ Antonow, die die Ladung zunächst nach Bagdad
brachte. Wegen der politischen Befindlichkeiten musste das Flugzeug in der
irakischen Hauptstadt für eine Inspektion zwischenlanden. Die Kurden als
Empfänger der Güter regieren sich in ihrem Autonomiegebiet im Nordirak zwar
weitgehend selbst, haben aber keinen eigenen Staat.
## Peschmerga rücken auf Mossul vor
Die Bundeswehr hatte in Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt im August
bereits mit humanitären Hilfsflügen zur Versorgung von Vertriebenen im
Nordirak begonnen. Bei diesen Flügen war der Umweg über Bagdad nicht
notwendig gewesen.
Die kurdischen Peschmerga-Kämpfer rückten unterdessen mit Hilfe von
US-Luftangriffen weiter auf die von IS-Extremisten kontrollierte Großstadt
Mossul vor. Sie hätten rund 25 Kilometer östlich von Mossul fünf Dörfer
zurückerobert, meldete die Nachrichtenseite Shafaaq News.
Mossul rund 400 Kilometer nördlich von Bagdad ist die zweitgrößte Stadt des
Iraks. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kontrolliert sie seit Anfang
Juni. Die kurdischen Einheiten hatten ihre Offensive gegen die
Dschihadisten im Nordirak vor rund einem Monat begonnen. Mitte August
konnten sie den Mossul-Staudamm zurückerobern.
5 Sep 2014
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