# taz.de -- Kommentar Wahlpersonal der AfD: Mehr als rechte Einzelfälle | |
> Die AfD gibt sich als Partei aufrechter Konservativer. Das ist bloßer | |
> Schein. Je genauer man hinschaut, desto unappetitlicher wird sie. | |
Bild: Total blau: Wahlkampf der AfD in Thüringen | |
Ja, es darf auch für AfDler eine zweite Chance geben. Wer sich vor zwanzig | |
Jahren mal bei den „Republikanern“ tummelte und danach untadelig bei der | |
FDP betätigte, der kann auch heute bei der rechtskonservativen Neupartei | |
anheuern. Wer Ersteres aber tat und sich bis jetzt so äußert, als sei er | |
noch bei den Reps, der hat seine zweite Chance schnell verspielt. | |
Es ist nicht nur diese Vita von Andreas Galau, heute aussichtsreicher | |
AfD-Landtagskandidat in Brandenburg, welche die Partei ins Gerede bringt. | |
Kurz vor der Wahl hat die AfD wieder die Debatte an der Hacke, die sie so | |
gern von sich weist: Wie rechts ist diese Partei eigentlich? | |
Die AfD hat es sich selbst eingebrockt. Zwar verteidigt sich die Partei mit | |
„Einzelfällen“, die geprüft und unbegründet seien. [1][Wenn diese | |
Einzelfälle in Brandenburg aber die Hälfte der acht Spitzenkandidaten | |
ausmachen], dann verfängt diese Abwehr nicht mehr. Und diese Leute sind | |
keine Außenseiter, sondern mehrheitlich gewählt. Noch weniger hält die | |
Argumentation, wenn die AfD-Vorderen selbst mit derben Sprüchen über | |
Asylbewerber oder „kriminelle Ausländer“ solches Personal erst anlocken. | |
Mit diesem Kurs gerät das selbst postulierte Bild der aufrechten | |
Konservativen schnell ins Bröseln. Genau so nämlich wird die AfD zum | |
Reservoir der Deutschtümler und Sarrazin-Claqueure, der Islam- und | |
Homosexuellen-Verächter. Und tatsächlich ist der Eindruck bisher: Je näher | |
man in die Niederungen dieser Partei schaut, je weiter man sich durch die | |
Äußerungen ihrer Mitstreiter im Internet scrollt, desto unappetitlicher | |
wird es. | |
Aus dem Erbe einer liberalen FDP, das die AfD gerne mitantreten will, wird | |
so nichts. Hält die Partei diesen Kurs, könnte eintreten, was kaum zu | |
erwarten war: dass man der siechen FDP, zumindest ihrem aufgeklärten | |
Liberalismus, noch mal nachtrauert. | |
11 Sep 2014 | |
## LINKS | |
[1] /Die-AfD-arbeitet-am-Image/!145768/ | |
## AUTOREN | |
Konrad Litschko | |
## TAGS | |
Alternative für Deutschland (AfD) | |
FDP | |
Alternative für Deutschland (AfD) | |
Alternative für Deutschland (AfD) | |
Alternative für Deutschland (AfD) | |
Schwerpunkt Landtagswahlen | |
Alternative für Deutschland (AfD) | |
Schwerpunkt Rassismus | |
Schwerpunkt Landtagswahlen | |
Alternative für Deutschland (AfD) | |
Alternative für Deutschland (AfD) | |
Schwerpunkt Landtagswahlen | |
Alternative für Deutschland (AfD) | |
Schwerpunkt Landtagswahlen | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
SPD-Generalsekretärin für Parteiaustritt: Sarrazin zu Gast bei der AfD | |
Weil Thilo Sarrazin bei einer Veranstaltung der AfD aus seinem Buch lesen | |
will, fordert Yasmin Fahimi seinen Parteiaustritt: „Die SPD kommt gut ohne | |
ihn aus.“ | |
Ex-Niedersachsenchefin über AfD: Rechtsruck ist ein Selbstläufer | |
Wegen des Rechtsrucks und des Rassismus ihrer Partei ist Niedersachsens | |
ehemalige AfD-Vorsitzende, Martina Tigges-Friedrichs, ausgetreten. | |
Landtagswahl in Brandenburg: Winner Woidke | |
Die SPD wird in Potsdam weiter regieren. Die Linke ist nach der CDU nur | |
noch dritte Kraft. Die AfD kommt auf 12, die Grünen auf fast 6 Prozent. | |
FDP vor den Wahlen in Ostdeutschland: Liberale im Strudel | |
Vor den Wahlen in Thüringen und Brandenburg blickt die FDP auf die Scherben | |
ihrer Existenz. Ein Besuch bei ihrer Bundesgeneralsekretärin in Berlin. | |
Brandenburgs AfD-Chef Gauland: Erfolgreiche Anpassung | |
Alexander Gauland war ein auch bei Linken geachteter konservativer | |
Intellektueller. Als AfD-Spitzenkandidat betreibt er jetzt rechten | |
Populismus. | |
Prominenter Austritt aus der AfD: Mit der AfD am Ende der Fahnenstange | |
Wegen des „klaren Rechtsrucks“ ihrer Partei hat Niedersachsens frühere | |
AfD-Vorsitzende Martina Tigges-Friedrichs ihre Mitgliedschaft beendet. | |
Die AfD arbeitet am Image: Derbe Töne | |
Die AfD bemüht sich um ein bürgerliches Image. Ihre Kandidaten für die | |
Landtagswahlen in Thüringen und Brandenburg trüben das Bild. | |
AfD und Linkspartei in Brandenburg: Gauland steht auf Wagenknecht | |
Die Euroskepsis verbindet die beiden Parteien: Alexander Gauland, AfD-Vize | |
und Spitzenkandidat in Brandenburg, kann sich eine Kooperation mit der | |
Linken vorstellen. | |
Kommentar Rechtspopulismus der CSU: Angst und Reaktion | |
Die Union hat mit dem Wahlsieg der AfD in Sachsen ein Problem. Der Partei | |
ist nichts peinlich, sie will nur Stimmen. Die CSU reagiert | |
rechtspopulistisch. | |
Populismus-Offerte von CDU und CSU: Die Union geht bis an die Grenze | |
Merkel und Seehofer wettern gegen Grenzkriminalität. Sie fürchten Erfolge | |
der AfD am Sonntag auch in Thüringen und Brandenburg. | |
AfD in Sachsen: Im Schnellstart in die Krise | |
Linke und Grüne fordern den Rückzug des Rechtsaußen-Abgeordneten der AfD, | |
Detlev Spangenberg. Die Partei lehnt das ab, Spangenberg auch. | |
Nach der Landtagswahl in Sachsen: AfD gibt erstes Amt zurück | |
Die AfD sollte den Alterspräsidenten im sächsischen Landtag stellen: Detlev | |
Spangenberg. Der aber war in rechten Gruppen aktiv. |