# taz.de -- Landtagswahl in Brandenburg: Woidke auf Brautschau | |
> Die SPD wird weiter in Potsdam regieren. Aber auf einen Koalitionspartner | |
> will sich Dietmar Woidke noch nicht festlegen. | |
Bild: Dietmar Woidke mit Frau Susanne auf der SPD-Wahlparty | |
POTSDAM taz | Ein Strauß mit bunten Blumen und ein dicker Kuss von seiner | |
Frau: Sichtlich gerührt reagierte Dietmar Woidke auf den Beifall seiner | |
Genossen bei der SPD-Wahlparty in Potsdam. Über 32 Prozent holte Woidke mit | |
seiner SPD am Sonntag bei der Landtagswahl in Brandenburg nach | |
Hochrechnungen des ZDF. Der hochgewachsene Mann aus der Lausitz, der 2013 | |
Matthias Platzeck nach dessen Rücktritt folgte, bleibt Ministerpräsident. | |
Und er hat seine erste Wahl gewonnen. | |
Die SPD, die seit 1990 ununterbrochen den Ministerpräsidenten stellt, kann | |
sich nun aussuchen, mit wem sie künftig regiert. Leicht wird die Frage den | |
Genossen nicht fallen. Der bisherige Koalitionspartner, Die Linke, wurde | |
von den Brandenburgerinnen und Brandenburgern deutlich abgestraft. Nur noch | |
auf rund 19 Prozent kommt die Partei. Bei der Landtagswahl 2009 waren es | |
noch 27,2 Prozent. Linke-Spitzenkandidat Christian Görke hatte „deutlich | |
über 20 Prozent“ als Wahlziel angepeilt. | |
Ganz anders die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Michael Schierack, die | |
Hochrechnungen zufolge auf knapp 23 Prozent kommt. Mit einem Plus von über | |
zwei Prozentpunkten sind die Christdemokraten damit – neben der | |
rechtspopulistischen AfD mit 12 Prozent –, der zweite Wahlsieger in | |
Brandenburg. Dietmar Woidke hat also die Wahl: Setzt er das Bündnis mit der | |
Linken, und damit der deutlichen Verliererin der Wahl, fort? Oder setzt er | |
auf eine erstarkte CDU, die die SPD im Wahlkampf weitgehend verschont hat? | |
Noch vor der Wahl hatte Woidke vorsichtig signalisiert, dass er sich eine | |
Fortsetzung von Rot-Rot vorstellen könne. Ebenso gut kann er aber mit der | |
CDU. Als Matthias Platzeck 2009 die Koalition mit der CDU aufgekündigt | |
hatte, gehörte Woidke zu den innerparteilichen Kritikern eines solchen | |
Kurswechsels. Am Sonntag ließ der alte und neue Regierungschef die Frage | |
offen. „Ich habe heute schon beiden Sondierungsgespräche angeboten“, sagte | |
Woidke. | |
Das Placet der 16- und 17-Jährigen hätte ein rot-schwarzes Bündnis | |
favorisiert. 52 Prozent der jungen Brandenburger, die erstmals einen | |
Landtag wählen durften, sprachen sich dafür aus. Nur 37 Prozent plädierten | |
für Rot-Rot. Der Rest der Wähler ist da unentschiedener. Insgesamt | |
wünschten sich 45 Prozent der Befragten Rot-Schwarz und ebenso viele ein | |
„Weiter so“. Zahlreichen Brandenburgern dürfte ihre künftige Regierung | |
allerdings egal sein: Die Wahlbeteiligung lag bei 49 Prozent und war damit | |
um 17 Prozentpunkte niedriger als 2009. | |
14 Sep 2014 | |
## AUTOREN | |
Uwe Rada | |
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