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# taz.de -- Razzia bei Schweizer Bank: Steuerfahnder Maschmeyer
> Cum-Ex-Geschäfte: Die Kölner Staatsanwaltschaft lässt wegen umstrittener
> Aktien-Verkäufe nun auch in der Schweiz ermitteln. Im Fokus steht die
> Bank Sarasin.
Bild: Geldhaus Sarasin in Zürich: Deutsche Behörden ermitteln seit geraumer Z…
ZÜRICH rtr | Die Staatsanwaltschaft Köln hat ihre Steuer-Ermittlungen wegen
sogenannter Cum-Ex-Geschäfte auf die Schweiz ausgedehnt. Im Auftrag
deutscher Behörden durchsuchten Staatsanwälte und Polizeibeamte am
Donnerstag Räume der Bank Sarasin in Basel und Zürich sowie Büros und
Wohnungen an weiteren Orten in der Schweiz, wie der Zürcher Staatsanwalt
Marcel Strassburger am Freitag sagte.
Bei den Ermittlungen geht es um rechtlich umstrittene Verkäufe von Aktien
mit (cum) und ohne (ex) Dividendenanspruch, mit denen sich bis vor wenigen
Jahren überhöhte Steuererstattungen erzielen ließen. Die Staatsanwaltschaft
Zürich fungierte als Koordinator der für die Staatsanwaltschaft Köln
angesetzten Durchsuchungen. Auch die [1][Süddeutsche Zeitung] und der
[2][Tages-Anzeiger] hatten über die Razzien berichtet.
Die Bank J. Safra Sarasin wollte sich zu der Angelegenheit nicht äußern.
Auch die Kölner Staatsanwaltschaft verweigerte unter Hinweis auf das
Steuergeheimnis jegliche Auskunft zu dem Fall. Deutsche Behörden ermitteln
seit geraumer Zeit gegen Banken und Investoren wegen der ausgeklügelten
Steuerdeals, mit denen Investoren den deutschen Fiskus nach Einschätzung
von Finanzbehörden und Steuerrechtlern um Milliardensummen erleicherte
haben sollen. Dass sich die Staatsanwälte mit den Steuerdeals beschäftigen
geht Medienberichten zufolge auch auf Strafanzeigen des Investors Carsten
Maschmeyer und des Drogerie-Unternehmers Erwin Müller zurück.
Maschmeyer wirft der Bank Sarasin vor, ihm für 40 Millionen Euro Anteile an
einem Fonds verkauft zu haben, der auf Cum-Ex-Geschäften basierte. Er soll
rund 20 Millionen Euro verloren haben. Maschmeyer, der mit der
Schauspielerin Veronica Ferres verheiratet ist, hatte sein Vermögen mit der
Finanzmaklerfirma AWD gemacht, die er später an den Schweizer Versicherer
Swiss Life verkaufte. Müller fühlt sich um 50 Millionen Euro gebracht.
Bei den fraglichen Geschäften geht es darum, dass sich Investoren und
Banken eine nur einmal gezahlte Kapitalertragsteuer mehrmals vom Finanzamt
zurückerstatten lassen konnten, wenn sie Aktien um den Zeitpunkt der
Dividendenausschüttung kurzfristig hin und her schoben. Eine Gesetzeslücke,
auf der diese Praxis basierte, wurde erst 2012 geschlossen.
24 Oct 2014
## LINKS
[1] http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/cum-ex-geschaefte-grossrazzia-wegen-d…
[2] http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Grossrazz…
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