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# taz.de -- Transparenz multinationaler Konzerne: Über Geld spricht man nicht
> Transparency International fordert mehr Transparenz von multinationalen
> Konzernen. In einer neuen Studie der NGO kommen Apple, Google und Co
> nicht gut weg.
Bild: So offen gehen die meisten Konzerne mit Informationen zu ihren Finanzen n…
BERLIN/FRANKFURT afp/rtr | Die weltweit größten Unternehmen geben nach
Ansicht der Nicht-Regierungsorganisation Transparency International (TI)
nach wie vor zu wenig finanzielle Informationen preis über ihre Aktivitäten
im Ausland. Nach einer am Mittwoch [1][in Berlin vorgestellten Studie] der
Antikorruptions-Organisation veröffentlichen 90 von 124 untersuchten
Großkonzernen keine Informationen zu den Steuern, die sie im Ausland
zahlen. 54 der analysierten Unternehmen informierten nicht über ihre
Umsätze in anderen Ländern.
Besonders schlecht schnitten demnach Konzerne aus dem Finanzsektor ab.
Durchschnittlich hätten die Unternehmen nur 3,8 von möglichen zehn Punkten
erreicht, erklärte die Organisation. Die acht untersuchten deutschen
Unternehmen schnitten demnach überdurchschnittlich gut ab. Dies sei
allerdings auch auf gesetzliche Vorgaben zurückzuführen: So müssten Firmen
in der Bundesrepublik ihre wirtschaftlichen Verflechtungen, wie zu Beispiel
ihr Netz aus Tochterfirmen im In- und Ausland, transparenter darlegen als
Unternehmen in anderen Ländern.
Das beste Resultat in der Liste erzielte der italienische Energiekonzern
Eni mit 7,3 Punkten; am schlechtesten schnitt die staatliche chinesische
Bank of China mit 1,0 Punkten ab. Die Deutsche Telekom steht als bester
deutscher Konzern auf Platz sieben der Rangliste und wurde mit 5,8 Punkten
bewertet.
Insgesamt zeigen sich laut TI deutliche regionale Unterschiede zwischen
Europa und den USA. Europäische Unternehmen erreichten bei der Offenlegung
wirtschaftlicher Verflechtungen im Schnitt 54 Prozent der Punkte, US-Firmen
dagegen nur 24 Prozent. Auch die Technologieriesen Amazon, Apple, Google
und IBM schnitten mit Tranzparenznoten von weniger als 3,0
unterdurchschnittlich schlecht ab.
„Wir brauchen mehr Transparenz von multinationalen Unternehmen, deren Macht
in der Weltwirtschaft knapp an die größten Länder heranreicht“, forderte
TI-Chef Jose Ugaz. Die Vorsitzende von Transparency Deutschland, Edda
Müller, erklärte, die Studie belege erneut, dass „mehr Regulierung und
verbindliche Berichtsstandards für das Finanzgebaren der Unternehmen“ nötig
seien.
Die Rangliste basiert nach Angaben der Organisation auf öffentlich
zugänglichen Informationen der Unternehmen zum Umfang ihrer
Antikorruptionsprogramme, zur Offenlegung von wirtschaftlichen
Verflechtungen sowie zu Mitteilungen von finanziellen Ausgaben und
Einnahmen. Zuletzt war die Liste 2012 veröffentlicht worden. Im Vergleich
dazu habe es nur „leichte Verbesserungen“ gegeben, teilte TI mit.
6 Nov 2014
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[1] http://www.transparency.de/fileadmin/pdfs/Themen/Wirtschaft/TRAC_2014.pdf
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