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# taz.de -- Kiel und Lübeck kämpfen um Olympia: Kiel bietet neues Olympiaquar…
> Kiel will Segelhafen und „Watercity“ neu bauen, Lübeck setzt auf
> bestehende Strukturen. Ohne Bürgerentscheide aber geht gar nichts.
Bild: Erprobter Standort: Segelwettbewerb in Kiel-Schilksee
HAMBURG taz | Mit einem neuen städtebaulichen Konzept will Kiel zum
Austragungsort der olympischen Segelwettbewerbe als Partner Hamburgs
werden. Mit einer kompletten Neubebauung des brachliegenden ehemaligen
Flughafens Holtenau an der Kieler Förde will die schleswig-holsteinische
Landeshauptstadt zum dritten Mal nach 1936 und 1972 zur Segelhauptstadt mit
den fünf Ringen werden. Mit der Kieler Woche führt sie bereits seit Ende
des 19. Jahrhunderts alljährlich das größte Segelsportereignis der Welt
durch.
Neben dem Olympiastützpunkt Schilksee etwas weiter außerhalb an der Förde
könnte Kiel damit einen zweiten Standort ins Rennen schicken. „Wir sind in
der komfortablen Lage, zwei hervorragende Segelquartiere anbieten zu
können“, sagte am Freitag Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD).
Zuvor hatte er Hamburgs Sportsenator Michael Neumann (SPD) auf einer
Schiffstour vor Ort die Kieler Pläne vorgestellt. Offen ist bislang aber
noch, ob Holtenau und Schilksee Alternativen sein oder sich ergänzen
sollen.
Zuletzt war in Sportkreisen Skepsis an einem möglichen Austragungsort
Schilksee geäußert worden. Die Betonburgen aus den frühen 1970er-Jahren
gelten als wenig zeitgemäß. Holtenau würde nach den Spielen zu einem
Yachthafen mit einem „Watercity“ genannten Wohngebiet umgebaut, um
zentrumsnah hochpreisiges Wohnen am Wasser zu bieten und durch
Grundstücksverkäufe die Spiele zu refinanzieren.
Damit verschärft sich der Konkurrenzkampf zwischen den
schleswig-holsteinischen Großstädten Kiel und Lübeck um den Platz an der
Seite Hamburgs für die Spiele 2024 oder 2028. Lübeck geht mit seinem
Ostseebad Travemünde ins Rennen, das alljährlich mit der Travemünder Woche
die zweitgrößte Segelveranstaltung der Welt durchführt.
Travemündes Vorteil ist, dass der Segelhafen und eine als Olympisches Dorf
nutzbare Ferienanlage nicht neu gebaut werden müssten und die Regatten
direkt vor der natürlichen Zuschauertribüne des gut 20 Meter hohen
Steilufers stattfänden.
Sowohl Kiel als auch Lübeck binden ihren sportlichen Ehrgeiz an das Votum
ihrer Einwohner. Die höhere Zustimmungsquote in einem Bürgerentscheid ist
neben sportlichen Aspekten das wichtigste Kriterium. Auch Hamburg will
seine Bewerbung von einem positiven Bürgerentscheid abhängig machen.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) will im Februar mit einer
repräsentativen Meinungsumfrage die Olympiaeuphorie in Deutschland sowie
speziell in den beiden Bewerberstädten Hamburg und Berlin ermitteln. Ob und
mit welcher Stadt Deutschland sich international bewirbt, will der DOSB am
21. März 2015 entscheiden. Berlins Segelpartner wäre wahrscheinlich
Rostock-Warnemünde. SVEN-MICHAEL VEIT
14 Nov 2014
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Sven-Michael Veit
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