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# taz.de -- Pläne der Nato für Osteuropa: „Speerspitze“ Bundeswehr
> Einem Zeitungsbericht zufolge könnte die Bundeswehr führend in einer
> schnellen Eingreiftruppe der Nato sein. Sie soll in Krisen in zwei bis
> fünf Tagen einsatzbereit sein.
Bild: Nur eine Übung, sieht aber schon schwer nach „Speerspitze“ aus.
BRÜSSEL dpa | Die Bundeswehr soll nach Informationen der Zeitung Die Welt
vorübergehend eine Schlüsselrolle beim Schutz der ost-und
mitteleuropäischen Nato-Partner spielen, die sich von Russland bedroht
fühlen.
Wie das Blatt am Samstag berichtete, plant die Nato, das
deutsch-niederländische Korps in Münster zumindest 2015 als Hauptteil einer
vorübergehenden „Speerspitze“ einzusetzen. Sie soll verantwortlich sein,
bis die beim Nato-Gipfel beschlossene neue Krisentruppe einsatzbereit ist.
Bei Bedarf soll sie durch Luft- und Marineeinheiten aus Frankreich und
Spanien ergänzt werden können.
Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums sagte der Deutschen
Presse-Agentur, das Konzept der schnellen Eingreiftruppe befinde sich
derzeit bei der Nato noch in der Entwicklung. Deutschland messe dem Projekt
einen hohen Stellenwert bei. „Im Rahmen dieser Entwicklung und als klares
politisches Signal unterstützen wir deshalb auch erste Erprobungen Anfang
2015, an denen wir uns beteiligen.“
Details dazu nannte der Sprecher nicht, verwies aber darauf, dass
Deutschland für die sogenannte Nato Response Force für das kommende Jahr
4000 Soldaten zugesagt habe. Das Kommando für die Landstreitkräfte dieser
bereits existierenden speziellen Eingreiftruppe für Krisenfälle übernimmt
2015 turnusgemäß Deutschland, es liegt beim deutsch-niederländischen Korps
in Münster.
## Nato-Verteidigungsministertreffen
Die Truppen müssen sicherstellen, dass sie innerhalb von 30 Tagen weltweit
einsatzbereit sind. Die „Speerspitze“ soll bei besonderen Bedrohungslagen
bereits binnen zwei bis fünf Tagen in Einsatzbereitschaft versetzt werden
können.
Die Nato wollte den Zeitungsbericht zunächst nicht kommentieren. Sie
verwies lediglich darauf, dass über Stärke und Zusammensetzung der neuen
„Speerspitzen“-Truppe beim Nato-Verteidigungsministertreffen im kommenden
Februar entschieden werden solle. Endgültig einsatzfähig sollen erste
Einheiten dann innerhalb eines Jahres sein. Zur Zwischenlösung kommentierte
ein hoher Nato-Vertreter nach Angaben der Welt: „Das ist ein klares Zeichen
an unsere Verbündeten im Osten. Und ein klares Zeichen an Moskau.“
Infolge der Ukraine-Krise agieren sowohl das westliche Verteidigungsbündnis
als auch Russland seit einigen Monaten. Die russischen Streitkräfte flogen
westlichen Angaben zufolge zuletzt unter anderem „außergewöhnlich
umfangreiche Manöver“ über den europäischen Meeren.
Der Westen wirft Russland vor, die ukrainische Schwarzmeerhalbinsel Krim
völkerrechtswidrig annektiert zu haben und die prorussischen Separatisten
in der Ostukraine zu unterstützen. Als Konsequenz wurden
Wirtschaftssanktionen gegen Moskau verhängt. Russland weist die Vorwürfe
zurück und kritisiert die Strafmaßnahmen als feindselig.
15 Nov 2014
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