| # taz.de -- Knappe Abstimmung im US-Senat: Keystone-Pipeline gescheitert | |
| > Eines der größten Bauvorhaben in den USA wurde vom Senat vorerst | |
| > gestoppt. Das endgültige Aus für die Keystone-XL-Pipeline ist das aber | |
| > noch nicht. | |
| Bild: Rohre für die Keystone-Pipeline lagern in Gascoyne, North Dakota. | |
| WASHINGTON ap | Die Baupläne für die umstrittene Öl-Pipeline Keystone XL | |
| von Kanada bis in den Süden der USA werden vorerst auf Eis gelegt. Der noch | |
| von den Demokraten kontrollierte US-Senat wies die Vorlage am Dienstagabend | |
| (Ortszeit) knapp zurück, nachdem das republikanisch geführte | |
| Repräsentantenhaus das Vorhaben bereits vergangene Woche mit klarer | |
| Mehrheit durchgewunken hatte. | |
| Zwar erreichte das Bauprojekt im Senat 59 von 100 Stimmen. Damit die | |
| Vorlage an das Weiße Haus weitergeleitet worden wäre, wären jedoch 60 | |
| Stimmen nötig gewesen. Alle 45 republikanischen Senatoren und 14 der 55 | |
| Demokraten hatten für die Baupläne gestimmt. | |
| Die 1.900 Kilometer lange Pipeline spaltet in den USA seit langem | |
| Öffentlichkeit und Politik, seit sie das Unternehmen TransCanada 2008 | |
| erstmals aufs Tapet gebracht hatte. Gegen das Projekt sind Umweltschützer | |
| und US-Präsident Barack Obama, dafür die Ölindustrie und die Republikaner | |
| im Kongress. | |
| Die Republikaner hatten bereits angekündigt, den Entwurf im nächsten Jahr | |
| weiter voranzutreiben. Ab Januar verfügen sie sowohl im Repräsentantenhaus | |
| als auch im Senat über die Mehrheit. „Ich freue mich auf die neue | |
| republikanische Mehrheit und die Freigabe des Keystone-Entwurfs Anfang des | |
| neuen Jahres“, sagte der zukünftige republikanische Mehrheitsführer im | |
| Senat, Mitch McConnell. | |
| ## Gespaltene Demokraten | |
| Das Projekt dürfte dann ein Veto von Obama provozieren. Das Weiße Haus ließ | |
| bereits am Dienstag anklingen, dass dies vom US-Präsidenten eingesetzt | |
| werde, sollte Keystone XL den Senat Anfang 2015 passieren. Um dieses Veto | |
| zu kippen, bräuchten die Republikaner eine Zwei-Drittel-Mehrheit, über die | |
| sie weder im Repräsentantenhaus noch im Senat verfügen werden. | |
| Die Meinung zu Keystone XL war unter den Demokraten sehr verschieden. Trotz | |
| der fehlenden Unterstützung Obamas für das Projekt hatten sich seit der | |
| Kongresswahl Anfang November mehrere Demokraten auf die Seite der | |
| Befürworter geschlagen. Die voraussichtliche demokratische | |
| Präsidentschaftskandidatin 2016, Hillary Clinton, hatte wiederholt | |
| verneint, eine Position in dieser Angelegenheit abgeben zu wollen. | |
| Die demokratische Senatorin aus Louisiana, Mary Landrieu, die sich um ihren | |
| Sitz am 6. Dezember einer Stichwahl mit ihrem republikanischen | |
| Herausforderer Bill Cassidy stellen muss, versuchte bis zuletzt, andere | |
| Demokraten umzustimmen. Sie will sich damit – so sehen es Beobachter –, als | |
| erfahrene und über Parteigrenzen arbeitende Abgeordnete darstellen, die | |
| sich für ihren ölreichen Heimatstaat einsetzt. | |
| ## Unabhängigkeit und Arbeitsplätze | |
| Das Mammutprojekt soll dafür sorgen, dass Öl von Kanada bis an die | |
| Golfküste von Texas transportiert werden kann. Unterstützer sagen, Keystone | |
| XL würde neue Arbeitsplätze schaffen und die amerikanische Abhängigkeit vom | |
| Öl aus dem Nahen und Mittleren Osten eindämmen. Eine Erklärung der | |
| US-Regierung zu dem Einfluss auf die Umwelt sagte zudem voraus, dass die | |
| Pipeline dem Klima weniger schaden würde als ein Schienentransport des Öls. | |
| Die Kritiker weisen dagegen unter anderem darauf hin, dass die eigentliche | |
| Bohrung eine Gefahr für die Umwelt darstelle. | |
| Die bisherigen Verzögerungen bei dem Bauvorhaben haben Spannungen zwischen | |
| den USA und Kanada entfacht. Das Land im Norden der Vereinigten Staaten | |
| benötigt den Bau solcher Infrastruktur, um ihre wachsende Ölsandproduktion | |
| exportieren zu können. | |
| 19 Nov 2014 | |
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