| # taz.de -- Luxemburg-Liebknecht-Gedenkdemo: „Totgesagte leben länger“ | |
| > Vor 96 Jahren wurden Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg von | |
| > Freikorps-Offizieren ermordet. In Berlin gedachten Tausende der beiden | |
| > Revolutionäre. | |
| Bild: Rote Nelken zum Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. | |
| BERLIN dpa | Mehrere tausend Menschen haben in Berlin der ermordeten | |
| Kommunistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gedacht. Am | |
| Sonntagmorgen traf sich die Linken-Parteispitze zum traditionellen stillen | |
| Gedenken auf dem Friedhof Friedrichsfelde. Dabei waren die Vorsitzenden | |
| Katja Kipping und Bernd Riexinger sowie der Fraktionsvorsitzende Gregor | |
| Gysi. Auch seine Stellvertreterin Sahra Wagenknecht und Ex-Parteichef Oskar | |
| Lafontaine kamen zu dem Gedenken. Am Grab der vor 96 Jahren von | |
| Freikorpssoldaten ermordeten Arbeiterführer wurden Kränze und rote Nelken | |
| niedergelegt. | |
| Am Frankfurter Tor in Friedrichshain trafen sich zudem tausende Anhänger | |
| und Mitglieder linker und autonomer Gruppen zur Demonstration und liefen | |
| von dort zum Friedhof. Motto des Marsches war „Totgesagte leben länger – | |
| Gemeinsam gegen Faschismus, Imperialismus und Krieg!“ Wie viele Menschen | |
| genau kamen, war zunächst unklar. Die Polizei sprach von knapp 5000 | |
| Teilnehmern, ein Sprecher der Antifa-Nordost sagte, es seien wohl rund | |
| 10.000 Menschen. | |
| In der DDR war der jährliche Gedenkmarsch ein Ritual unter Führung der | |
| gesamten Staats- und SED-Spitze. Zehntausende versammelten sich an der | |
| prominenten Grabstätte. Auch nach der Wende kamen jedes Jahr im Januar | |
| Zehntausende zur Gedenkstätte der Sozialisten. In den vergangenen Jahren | |
| gingen die Teilnehmerzahlen allerdings stark zurück. War 2002 noch von rund | |
| 50.000 Teilnehmern die Rede, waren es [1][2014 zwischen 8000 und 10.000]. | |
| Der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht am 15. Januar 1919 | |
| ging der „Spartakusaufstand“ voraus. In den Berliner Revolutionswirren nach | |
| Ende des Ersten Weltkriegs hatte ein kommunistischer Revolutionsausschuss | |
| unter Liebknechts Führung in der Nacht zum 6. Januar 1919 die Regierung des | |
| Sozialdemokraten Friedrich Ebert für abgesetzt erklärt. | |
| Massendemonstrationen eskalierten zum offenen Bürgerkrieg. Bis zum 12. | |
| Januar schlugen Regierungstruppen den Aufstand, der zahlreiche Tote und | |
| Verletzte forderte, nieder. Liebknecht und Luxemburg tauchten unter. | |
| Am 15. Januar wurden sie von einer Bürgerwehr in einer Wohnung im Berliner | |
| Bezirk Wilmersdorf gefangen genommen. Einen Haftbefehl gab es nicht. | |
| Liebknecht wurde Stunden später im Tiergarten erschossen. Auch Luxemburg | |
| wurde erschossen, ihre Mörder warfen die Leiche in den Landwehrkanal. Sie | |
| wurde erst mehr als vier Monate später gefunden. | |
| 11 Jan 2015 | |
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