# taz.de -- Ölförderung vor Kanaren aufgegeben: Repsol packt den Bohrer ein | |
> Der spanische Ölkonzern Repsol gibt die Probebohrung vor den Kanaren auf. | |
> Der Druck der Einwohner hat damit nichts zu tun. Aber das Vorhaben ist | |
> nicht rentabel. | |
Bild: 18.11.2014: Das Bohrschiff „Rowan Renaissance“ liegt vor den Kanaren. | |
MADRID afp | Der spanische Ölkonzern Repsol hat seine umstrittenen | |
Probebohrungen vor den Kanarischen Inseln aufgegeben. Die Probebohrungen | |
vor der Inselgruppe im Atlantischen Ozean hätten seit November zwar zur | |
Entdeckung von Öl- und Gasvorkommen geführt, doch seien die Vorkommen von | |
geringer Qualität und Menge, so dass sich eine Förderung nicht lohne, | |
erklärte der Konzern am Freitag. | |
Es würden keine weiteren Bohrungen in der Region vorgenommen. Das | |
Erkundungsschiff „Rowan Renaissance“ werde nach Angola zurückkehren. Die | |
Bohrungen waren in der Region äußerst umstritten. Umweltschützer sahen die | |
Ölsuche als Bedrohung für die reiche Tier- und Pflanzenwelt der Kanarischen | |
Inseln. Zudem fürchteten viele Menschen in der Region einen Imageschaden | |
für die Inseln, die vor allem vom Tourismus leben. | |
Die Regionalregierung der Kanaren sprach sich gegen die Bohrpläne aus und | |
setzte ein Referendum an. Auf Antrag der Zentralregierung, die das Vorhaben | |
unterstützte, verbot jedoch das spanische Verfassungsgericht die | |
Abstimmung. Repsol bezifferte die Wahrscheinlichkeit, in der Gegend Öl zu | |
finden, auf 17 bis 19 Prozent. | |
Das Unternehmen versprach, im Fall eines positiven Ergebnisses hunderte | |
Millionen Euro zu investieren und neue Arbeitsplätze für die Kanarischen | |
Inseln zu schaffen, wo die Arbeitslosenquote mit 30 Prozent noch höher ist | |
als im Landesdurchschnitt. Bei einer Protestaktion der Umweltorganisation | |
Greenpeace gegen die Bohrungen gab es Zusammenstöße mit der spanischen | |
Marine. Zudem wurde das Greenpeace-Schiff „Arctic Sunrise“ vorübergehend | |
festgesetzt. | |
16 Jan 2015 | |
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