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# taz.de -- Ölsuche vor den Kanaren: Bohrungen begonnen
> Vor den Kanarischen Inseln wurde die umstrittene Suche nach Öl gestartet.
> Inselbewohner fürchten um die Natur und den Tourismus.
Bild: Bohrungen in drei Kilometern Tiefe: die „Rowan Renaissance“ vor den K…
MADRID afp | Die umstrittenen Probebohrungen nach Öl vor den Kanarischen
Inseln haben begonnen. Die am frühen Dienstagmorgen gestartete
Bodenuntersuchung werde rund 60 Tage dauern, teilte der spanische Konzern
Repsol mit. Das Unternehmen bohrt rund 50 Kilometer vor den Küsten von
Lanzarote und Fuerteventura nach Öl. Von dem Schiff „Rowan Renaissance“ aus
soll in eine Tiefe von bis zu drei Kilometern vorgedrungen werden.
Die Bohrung ist in der Region äußerst umstritten. Umweltschützer sehen die
Ölsuche als Bedrohung für die reiche Tier- und Pflanzenwelt der Kanarischen
Inseln. Zudem fürchten viele Menschen in der Region einen Imageschaden für
die Inseln, die vor allem vom Tourismus leben. Die Regionalregierung der
Kanaren sprach sich gegen die Bohrpläne aus und setzt ein Referendum an.
Auf Antrag der Zentralregierung verbot jedoch das spanische
Verfassungsgericht die Abstimmung. Madrid steht dem Vorhaben von Repsol
positiv gegenüber.
Der Konzern darf nach einer Genehmigung der Zentralregierung zwei weitere
Probebohrungen bis zu einer Tiefe von 6,9 Kilometern vornehmen, wenn die
Ergebnisse der ersten vielversprechend sind. Repsol beziffert die
Wahrscheinlichkeit, in der fraglichen Gegend Öl zu finden, auf 17 bis 19
Prozent. Das Unternehmen will hunderte Millionen Euro investieren und
verspricht neue Jobs für die Kanarischen Inseln – die Arbeitslosenquote
liegt dort bei 34 Prozent und somit noch höher als der spanische
Landesdurchschnitt von 24 Prozent.
Aus Protest gegen die Probebohrung versuchte die Umweltorganisation
Greenpeace am Wochenende, auf die „Rowan Renaissance“ zu gelangen. Mehrere
Aktivisten fuhren mit einem Schiff der Organisation aufs Meer, einer von
ihnen wurde bei einer Konfrontation mit der spanischen Marine verletzt. Für
den 30. November planen mehrere Organisationen unter dem gemeinsamen Namen
„Save Canarias“ eine weitere Aktion: Sie wollen mit mindestens 20 Booten
zum Ort der Probebohrung fahren.
19 Nov 2014
## TAGS
Ölkonzern
Kanarische Inseln
Umweltschutz
Tourismus
WWF
Probebohrung
Greenpeace
Kanarische Inseln
Erneuerbare Energien
Erdöl
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