# taz.de -- Einwanderung nach Deutschland: Das Saldo ist positiv | |
> Die Bevölkerung Deutschlands ist im vergangenen Jahr dank Einwanderung | |
> leicht gestiegen. Die SPD fordert nun ein Einwanderungsgesetz, was aber | |
> die CDU ablehnt. | |
Bild: Da geht noch was. | |
BERLIN rtr/dpa | Die Zahl der Einwohner in Deutschland ist 2014 durch die | |
Einwanderung das vierte Jahr in Folge gestiegen. Sie erhöhte sich um rund | |
300.000 auf knapp 81,1 Millionen, hieß es in einer am Mittwoch | |
veröffentlichten Schätzung des Statistischen Bundesamtes. Demnach zogen im | |
vergangenen Jahr mindestens 470.000 Menschen mehr nach Deutschland als von | |
hier ins Ausland gingen. | |
Das ist der größte Zuwachs mehr als 20 Jahren. „Als eine Ursache hierfür | |
kann die ab 2014 für Rumänen und Bulgaren geltende vollständige | |
Arbeitnehmerfreizügigkeit angesehen werden“, erklärten die Statistiker. Das | |
führe zu einem „verstärkten Zuzug nach Deutschland“. | |
Das Thema Einwanderung kommt am Mittwoch auch im Bundeskabinett auf den | |
Tisch. Innerhalb der großen Koalition gibt es derzeit einige Diskussionen | |
dazu. CDU-Generalsekretär Peter Tauber hatte ein Einwanderungsgesetz ins | |
Gespräch gebracht, was in der Union allerdings auf breite Ablehnung stößt. | |
Die Sozialdemokraten wollen nun bis Ende Februar Vorschläge für ein | |
Einwanderungsgesetz vorlegen und darüber mit CDU und CSU diskutieren. | |
Erneut starben in der Bundesrepublik mehr Menschen als geboren wurden. | |
Damit setzte sich der 1972 begonnene Trend fort. | |
Trotz zahlreicher Maßnahmen wie dem Elterngeld lag die Zahl der | |
neugeborenen Kinder im vergangenen Jahr nach ersten Schätzungen nur | |
zwischen 675.000 und 700.000. Sie wurde erneut deutlich übertroffen von der | |
Anzahl der Sterbefälle: Diese lagen bei 875.000 bis 900.000. | |
Viele Experten befürchten, dass sich die hohe Einwanderung auf Dauer nicht | |
halten lässt. Mittelfristig dürfte die Bevölkerung wegen der niedrigen | |
Geburtenrate daher schrumpfen – mit Folgen für die Volkswirtschaft. Schon | |
in zehn Jahren könnten über sechs Millionen Beschäftigte weniger zur | |
Verfügung stehen als 2008. | |
21 Jan 2015 | |
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