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# taz.de -- Protest gegen Sicherheitskonferenz: „Weltkongress der Waffenhänd…
> Tausende demonstrieren gegen die Münchner Sicherheitskonferenz. Die Rufe
> gegen die Nato sind laut, die Kritik an der Politik Russlands bleibt
> stumm.
Bild: Lautstark, aber friedlich: Demonstration gegen die Münchner Sicherheitsk…
MÜNCHEN taz | Mehrere tausend Menschen protestierten am Samstagnachmittag
gegen die Münchner Sicherheitskonferenz (SiKo). Unter dem Motto „Kein
Frieden mit der Nato“ zogen sie lautstark, aber friedlich durch das Zentrum
der bayrischen Landeshauptstadt. Nach ihrer Ansicht handelt es sich bei der
SiKo um eine Versammlung von Kriegstreibern.
„Nato-Kriege sind Bombengeschäfte“, „Stoppt die Dämonisierung Russlands…
„Eure Sicherheit macht uns Angst“ oder „Frieden schaffen ohne Waffen“ w…
auf den Plakaten zu lesen. Organisiert hatte die Demonstration das
„Aktionsbündnis gegen die Nato-Sicherheitskonferenz“. Nach
Veranstalterangaben beteiligten sich rund 5.000 Menschen. Die Polizei
sprach von 4.000 Teilnehmern. So oder so waren es deutlich mehr als bei den
Protesten im vergangenen Jahr. Die Polizei, die rund um die SiKo insgesamt
3.600 Beamte im Einsatz hat, war mit rund 1.000 Einsatzkräften vor Ort.
Die Münchner Sicherheitskonferenz sei „eine steuerfinanzierte private
Kriegskonferenz“, sagte die Linkspartei-Abgeordnete Sevim Dagdelen auf der
Abschlusskundgebung auf dem Marienplatz. Als „Brandstifter“ kritisierte sie
den Tagungsleiter Wolfgang Ischinger, der sich dafür ausgesprochen hatte,
Russland mit Waffenlieferungen an die Ukraine zu drohen. „Ischinger geht es
allen Dementis zum Trotz um eine militärische Lösung des Konflikts“, sagte
die Linkspartei-Politikerin nur wenige hundert Meter vom hermetisch
abgeriegelten SiKo-Tagungsort „Bayrischer Hof“ entfernt.
Der Nato und der EU warf Dagdelen eine „Aggressionspolitik gegen Russland“
vor. Kritische Worte zur Politik Russland fehlten in ihrem Redebeitrag.
Auch ansonsten waren die völkerrechtswidrige Annexion der Krim und die
massive militärische Unterstützung der ukrainischen Separatisten durch
Russland kein Thema bei den Demonstranten.
Bei der Abschlusskundgebung traten auch der österreichische Kabarettist
Werner Schneyder und der bayrische Liedermacher Konstantin Wecker auf.
Schneyder bezeichnete die SiKo als „Weltkongress der Waffenhändler“. Auch
Wecker prangerte die „Geschäftemacher des Krieges“ an. „Ich bin hier, we…
ich die Stimme des Pazifismus weitertragen will“, sagte er der taz. Gerade
in der Zeit des Säbelrasselns dürfe sie nicht verlorengehen. „Ich glaube
weiter an die Kraft der friedlichen Veränderung.“
7 Feb 2015
## AUTOREN
Pascal Beucker
## TAGS
Sicherheitskonferenz
Gegendemonstration
Russland
Waffenlieferung
Nato
Sicherheitskonferenz
München
Israel
Minsk
Russland
Ukraine-Krise
Ukraine-Konflikt
Francois Hollande
Kofi Annan
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