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# taz.de -- Kommentar Steinmeiers Afrika-Reise: Jenseits von Krieg und Krisen
> Deutschland hat verstanden, dass Afrika nicht nur ein Markt für
> Entwicklungsgelder sein kann. Sondern vielleicht sogar für deutsche
> Produkte.
Bild: Außenminister Frank-Walter Steinmeier, hier mit seiner kenianische Amtsk…
Ausgerechnet zu Hoch-Zeiten der Ukraine-, Nahost- und Griechenlandkrise
einen Abstecher nach Afrika zu machen – das ist für einen deutschen
Außenminister ziemlich ungewöhnlich. Obwohl der afrikanische Kontinent an
der Bundesrepublik fast so nah dran ist wie die Ukraine, hat man in Berlin
die südlichen Nachbarn nicht so richtig auf dem Schirm, zumindest bislang
nicht.
Doch jetzt läutet die Bundesregierung eine neue Phase ihrer Afrika-Politik
ein. Steinmeier machte dafür vergangene Woche den Auftakt: In Kinshasa,
Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, eröffnete er ein
Goethe-Institut, in Ostkongos Provinzhauptstadt Goma einen Teilabschnitt
der zerstörten Flughafenlandebahn. Dann ging es weiter ins Nachbarland
Ruanda, von dort aus nach Kenia, beides Mitglieder in der Ostafrikanischen
Union. Überall sprach er mehr über wirtschaftliche Entwicklung anstatt über
Krisen und Kriege.
Wow, auch hier hat Deutschland jetzt anscheinend verstanden, dass Afrika in
Zukunft nicht nur ein Absatzmarkt für Entwicklungsgelder und Rüstungsgüter,
sondern vielleicht sogar für deutsche Produkte sein kann.
So richtig fiel das in Berlin erst auf, als die Franzosen 2013 alle Kraft
voraus nach Afrika vordrangen, französische Soldaten sich in den
Konfliktherden Malis und der Zentralafrikanischen Republik engagierten und
die Deutschen dies finanzieren. Verteidigungsministerin Ursula von der
Leyen hat einsehen müssen, dass es auch ihr an einer Afrika-Strategie
fehlt. Bisher wurde sie noch zurückgepfiffen.
Steinmeier wollte sich die neue Afrika-Politik schon lieber selbst auf die
Fahnen schreiben. Doch die Konkurrenz ist groß. In zwei Wochen tritt
Entwicklungsminister Gerd Müller seine Afrika-Reise an. Anscheinend hat
sich herumgesprochen, dass der Kontinent doch eine Reise wert ist.
23 Feb 2015
## AUTOREN
Simone Schlindwein
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Ruanda
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Kongo
Frank-Walter Steinmeier
Außenpolitik
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Afrika
Thomas de Maizière
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