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# taz.de -- Blockupy zur EZB-Eröffnung: Blockaden erwartet
> Die Polizei rechnet zur Eröffnung des Neubaus der EZB mit gewaltbereiten
> Demonstranten. Das Bündnis Blockupy fühlt sich kriminalisiert.
Bild: Protest gegen Kapitalismus, Februar, Frankfurt/M.
FRANKFURT taz | Der Countdown läuft: noch drei Wochen bis zu den von
Blockupy angekündigten Großprotesten in Frankfurt zur mittlerweile sehr
kleinen Eröffnungsfeier der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Polizei
rechnet mit gewaltbereiten Demonstranten. Zugang zum unmittelbaren Ort rund
um die Bank haben Anwohner und Gewerbetreibene, sie müssen sich ausweisen.
Auch wenn die Mehrheit der Demonstranten wahrscheinlich friedlich sei, der
Frankfurter Polizeipräsident Bereswill glaubt, „dass es zu gewalttätigen
Ausschreitungen kommen wird“, teilte er am Mittwoch mit. Die Einsatzkräfte
wollen einen ungehinderten Tagesablauf der Bevölkerung in Frankfurt
gewährleisten. Dennoch sei mit Störungen in der Stadt zu rechnen. Es könne
zur Blockade der Zugangswege zur EZB, Teilen des Nahverkehrs und anderen
Punkten in der Stadt kommen. Das Ziel von Blockupy sei es die Stadt
lahmzulegen, das könne man Internet-Aufrufen entnehmen, erklärte Bereswill.
Blockupy wehrte sich umgehend gegen die „Kriminalisierung der Proteste“
durch die Behörden. „Von unseren Aktionen geht keine Eskalation aus und wir
werden uns nicht provozieren lassen“, so Blockupy-Sprecherin Jennifer
Werthwein. Das Ziel von Blockupy sei eine „effektive Blockade der EZB,
ihrer Alltagsarbeit und der Eröffnungsfeier“, heißt es auf der Webpräsenz
des Linksbündnisses.
Bis zu 10.000 Teilnehmer aus dem In- und Ausland erwarten die
Organisatoren. Bereits morgens am Mittwoch, den 18. März, soll die Blockade
der EZB losgehen. Massenblockaden, die auch Gitter und Zäune der Polizei
miteinbeziehen, sind angekündigt. Auch „körperschützende Materialien“
könnten von den Demonstranten mitgenommen werden, heißt es auf den Seiten.
## Erinnerungen an den Kessel
Neben der Blockade sind eine Reihe von Kundgebungen und Protestmärschen
geplant. Insgesamt drei Routen sind von Blockupy und dem DGB bislang
angekündigt. Die unmittelbare Innenstadt und die Einkaufsstraße Zeil wollen
die EZB-Kritiker dabei ausnehmen, zumindest wenn es bei den bisherigen
Plänen bleibt.
Laut Polizei ist die Zahl der Einsatzkräfte, die vor Ort sein werden, noch
nicht klar. Auch die Frage nach der Polizeistrategie sei noch offen. Im
Sommer 2013 hatte der Polizeieinsatz im Rahmen von Blockupy, wenn auch
später vom Gericht für legitim erklärt, für viel Aufregung gesorgt.
Demonstranten und Journalisten waren für bis zu sieben Stunden in einem
„Kessel“ festgehalten worden. Es gab viele Verletzte sowohl auf Seiten der
Aktivisten als auch der Polizei. Ganz anders verliefen die
Blockupy-Proteste im vergangenen Herbst, als Demonstranten unter den Augen
der Polizei mehr oder weniger ungehindert über den Zaun der EZB kletterten.
Ein EZB-Sprecher zeigte sich am Telefon gelassen und teilte mit, dass er
davon ausgehe, dass es ein gewöhnlicher Arbeitstag werde.
27 Feb 2015
## AUTOREN
Alina Leimbach
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