# taz.de -- Menschenschmuggel im Mittelmeer: Auf der Flucht ertrunken | |
> Die italienische Küstenwache hat fast 1.000 Flüchtlinge gerettet. Zehn | |
> Menschen starben, nachdem ihr Boot vor der libyschen Küste kenterte. | |
Bild: Bootsflüchtlinge vor Lampedusa. | |
ROM rtr | Im Mittelmeer sind erneut mehrere Bootsflüchtlinge auf dem Weg | |
von Afrika nach Europa ertrunken. Mindestens zehn Menschen kamen ums Leben, | |
als ihr Schiff etwa 80 Kilometer nördlich von Libyen kenterte, wie die | |
italienische Küstenwache am Mittwoch mitteilte. | |
Die meisten anderen der insgesamt etwa 130 Insassen konnten demnach am | |
Dienstag aber gerettet werden, weil die Küstenwache zufällig in der Nähe | |
war. Die Flüchtlinge hätten angegeben, Syrer, Palästinenser, Libyer oder | |
Tunesier zu sein oder aus Gebieten südlich der Sahara zu stammen, erklärte | |
die Küstenwache. Das Schiff befand sich auf der Rückfahrt nach Sizilien von | |
einem anderen Rettungseinsatz und hatte bereits mehr als 300 Flüchtlinge an | |
Bord. | |
Allein innerhalb der vergangenen 24 Stunden wurden nach Angaben der | |
italienischen Behörden 941 Bootsflüchtlinge gerettet. Im vergangenen Monat | |
waren innerhalb einer Woche über 300 Menschen bei dem Versuch ums Leben | |
gekommen, nach Italien zu gelangen. Die meisten dieser Schiffe starten von | |
Libyen aus Richtung Europa. Menschenschmuggler kassieren bis zu 2.000 | |
Dollar für die Überfahrt. | |
Italien hatte seine großangelegte Such- und Rettungsmission, Mare Nostrum, | |
im letzten Jahr beendet. Diese war ins Leben gerufen worden, nachdem 2013 | |
über 360 Menschen vor der Küste Italiens ums Leben gekommen waren, als ihr | |
Boot kenterte. Mare Nostrum wurde ersetzt durch die Triton benannte | |
Grenzkontrollmission der EU. Im Gegensatz zu Mare Nostrum hat Triton keinen | |
konkreten Such- und Rettungsauftrag. | |
4 Mar 2015 | |
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