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# taz.de -- Streit um Atommüll-Rücknahme: Konzept endgültig gescheitert
> Kaum jemand will den Atommüll haben, der aus dem Ausland zurückgeholt
> werden muss. Deshalb droht den Ländern jetzt ein Aufnahmezwang durch die
> Regierung.
Bild: Bald rollen die Castoren wieder durch Deutschland, nur mit welchen Ziel?
BERLIN dpa | Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat endgültig
die Bund-Länder-Verhandlungen über die Verteilung von 26 Castor-Behältern
mit radioaktivem Atommüll für gescheitert erklärt. Vereinbart war eine
Unterbringung in drei Ländern, aber nur Schleswig-Holstein und
Baden-Württemberg signalisierten Bereitschaft.
„Das Bundesumweltministerium wird nunmehr selbst ein Konzept erarbeiten,
das eine Verteilung der gesamten noch in Frankreich und dem Vereinigten
Königreich befindlichen radioaktiven Abfälle an verschiedenen Standorten in
einem bundesweit ausgewogenen Verhältnis vorsieht“, heißt es in einer
Vorlage für den Umweltausschuss des Deutschen Bundestags.
Hendricks hatte dies bereits im Februar in einem Zeitungsbeitrag
angekündigt. Da das Bundesverwaltungsgericht dem als Aufnahmeort geplanten
Zwischenlager Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) die Betriebserlaubnis
entzogen hatte, war eine Lösungsfindung noch komplizierter geworden.
Die Vorsitzende des Umweltausschusses, Bärbel Höhn (Grüne), betonte: „Das
Vorgehen ist überfällig.“ Bayern und andere unionsgeführte Bundesländer
hätten leider keine Verantwortung übernommen, „obwohl sie immer zu den
größten Profiteuren und Befürwortern der Atomkraft gehörten“.
Bei den in La Hague und Sellafield befindlichen und bis 2020
zurückzuführenden Abfällen handelt es sich um fünf Behälter mit
mittelradioaktiven Atommüll in Frankreich und 21 Behälter mit
hochradioaktiven Abfällen in Großbritannien.
Der Atommüll aus der Wiederaufarbeitung sollte nicht mehr wie bisher in das
Zwischenlager Gorleben, um im Zuge der neuen Endlagersuche keine weiteren
Fakten für ein Endlager im nahegelegenen Salzstock zu schaffen. Gorleben
ist seit 1977 die einzige Endlageroption, soll aber trotz massiver Proteste
bei der neuen Suche im Rennen bleiben und gegen andere Standorte abgewogen
werden.
17 Mar 2015
## TAGS
Radioaktivität
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Robert Habeck
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