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# taz.de -- Verdienstkreuz für Trans-Aktivistin: Erkämpfte Rechte
> Seit Jahrzehnten setzt sie sich für Trans-, Inter- und Homosexuelle ein.
> Nun erhält Aktivistin Maria Sabine Augstein das Bundesverdienstkreuz.
Bild: Dafür gibt's die Auszeichnung: Als Anwältin hat Augstein vor dem Bundes…
BERLIN taz | Dass Transsexuelle in Deutschland heute nahezu unbescholten
leben können und in der Regel die gleichen Rechte haben wie andere Menschen
auch, hat maßgeblich mit ihr zu tun: Maria Sabine Augstein. Die
Rechtsanwältin aus Tutzing setzt sich seit Jahrzehnten für trans-, inter-
und homosexuelle Menschen ein. Dafür bekommt sie jetzt das
Bundesverdienstkreuz, wie der Lesben- und Schwulenverband am Sonntag
mitteilte.
Augsteins Engagement ist nicht ganz selbstlos. Sie wurde 1949 als Kind des
Spiegel-Gründers Rudolf Augstein und seiner ersten Ehefrau geboren. Mit 28
Jahren bekannte sich das älteste Augstein-Kind öffentlich zur
Geschlechtsangleichung. Zu dieser Zeit – es war 1977 – war das nicht nur
ein Novum, es erforderte noch viel mehr Mut und jede Menge Geld. Die
Operation in Singapur bezahlte schließlich der Vater.
Als vermutlich erste transsexuelle Anwältin in Deutschland hat Maria Sabine
Augstein vor dem Bundesverfassungsgericht in mehreren Verfahren die Rechte
Transsexueller verbessern können. Darüber hat sie Bücher geschrieben, unter
anderem 1992 das für die Trans-Szene wichtige Werk „Geschlechtsumwandlung:
Abhandlungen zur Transsexualität“.
Von jeher fordert sie die Öffnung der Ehe, 1984 schließlich in einem Text
für das Frauenmagazin Emma. Damals wurde sie dafür heftig angefeindet. Als
sie 1992 für das Promi-Lesbenpaar Hella von Sinnen und Cornelia Scheel das
Aufgebot bestellte, wurde das noch abgelehnt. Mittlerweile ist die
Gleichstellung unterschiedlicher Lebensformen im Mainstream angekommen.
## Homopaare steuerrechtlich wie Hetero
Dass homosexuelle Paare seit 2001 mit der eingetragenen Partnerschaft eine
eheähnliche Verbindung eingehen können, ist ebenfalls insbesondere der
Juristin Maria Augstein zu verdanken. Ebenso sorgte sie dafür, dass
Homopaare mittlerweile steuerrechtlich wie Heteropaare behandelt werden.
Ende der neunziger Jahre trat sie in den damaligen Schwulenverband ein,
bestand aber darauf, dass er sich für Frauen öffnet und sich in Lesben- und
Schwulenverband umbenennt. Das tat die Organisation 1999 auch, und Augstein
setzte ein Zeichen für andere lesbische Frauen, die dem Verband beitraten.
Seit Langem lebt Augstein mit ihrer Lebenspartnerin, der Malerin und
Fotografin Inea Gukema-Augstein, zusammen.
23 Mar 2015
## AUTOREN
Simone Schmollack
## TAGS
Homosexualität
Bundesverfassungsgericht
Aktivismus
Transgender
Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
Transgender
Transfeindlichkeit
Trans
Europa
Transgender
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