# taz.de -- Flugzeugunglück in Frankreich: Bergung wieder aufgenommen | |
> Einen Tag nach dem schweren Flugzeugunglück in den französischen Alpen | |
> läuft die Bergung der Opfer wieder an. Die Absturzursache ist weiterhin | |
> unklar. | |
Bild: Rettungskräfte am Fuß der Bergformation, an der die Germanwings-Maschin… | |
DIGNE/DÜSSELDORF dpa/ap | Am Schauplatz der Flugzeugkatastrophe in den | |
französischen Alpen laufen seit Mittwochmorgen wieder Bergungsarbeiten. Sie | |
werden nach den Angaben des französischen Innenministeriums „Tage oder | |
Wochen“ dauern. | |
Die Wucht des Aufpralls ließ den Airbus A 320 von Germanwings laut | |
Rettungskräften in kleinste Trümmer zerbersten. „Alles ist pulverisiert. | |
Man kann nichts mehr auseinanderhalten“, sagte ein Feuerwehr-Leutnant der | |
Zeitung Le Monde. | |
Bei dem Absturz von Flug 4U 9525 waren am Dienstag alle 150 Menschen an | |
Bord ums Leben gekommen. Über die Ursachen ist weiterhin nichts bekannt. | |
Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde für 14 Uhr am Ort des Absturzes | |
erwartet und wollte dort den spanischen Regierungschef Mariano Rajoy und | |
Frankreichs Präsident François Hollande treffen. | |
Ohne Schnee, Regen oder stärkeren Wind waren die Witterungsbedingungen nach | |
Berichten französischer Medien für die Rettungskräfte und Hubschrauber | |
besser als zunächst befürchtet. Zentraler Ausgangspunkt in die schwer | |
zugängliche Absturzregion ist Seyne-les-Alpes. Von dem 1.200-Einwohnern-Ort | |
aus sollten die mehr als 300 Polizisten und 380 Feuerwehrleute operieren. | |
## Beileid aus aller Welt | |
In der westfälischen Stadt Haltern am See erinnerte auch am Morgen nach dem | |
Absturz ein Lichtermeer vor dem Gymnasium an 16 Schüler und zwei | |
Lehrerinnen, die bei dem Umglück ums Leben kamen. „Hier herrscht ein | |
Schockzustand“, sagte ein Polizist am Morgen. Die Schüler aus der Stadt am | |
Rand des Ruhrgebiets wollten mit der abgestürzten Maschine nach einem | |
Spanien-Aufenthalt wieder in die Heimat zurückkehren. | |
Neben den wohl 67 deutschen Opfern waren auch Passagiere aus Spanien, | |
Großbritannien, Dänemark, Australien, Israel, Mexiko, Kolumbien, | |
Argentinien und Japan an Bord. US-Präsident Barack Obama und Papst | |
Franziskus drückten den Angehörigen ihr Beileid aus. Beileidsbekundungen | |
kamen auch aus zahlreichen anderen Ländern. | |
Nach Angaben der französischen Behörden hatte die Flugüberwachung kurz vor | |
dem Crash noch vergeblich versucht, Kontakt zu den Piloten aufzunehmen. | |
Erste Informationen zum Ablauf des Unglücks erwarten die Ermittler von der | |
Auswertung eines Flugschreibers, der bereits geborgen wurde. Unklar blieb | |
zunächst, ob der Flight Data Recorder (FDR) oder der Cockpit Voice Recorder | |
(CVR) geborgen wurde. Das erste Gerät zeichnet technische Daten zum Flug | |
auf, das zweite registriert Geräusche in der Pilotenkabine. | |
„Das Einzige, was ich sagen kann, ist, dass dieser schnelle Höhenverlust | |
des Flugzeugs für den Augenblick unerklärt bleibt“, sagte der Staatsanwalt | |
von Marseille, Brice Robin, dem Fernsehsender BFM TV. Um 11 Uhr wollte sich | |
Robin bei einer Pressekonferenz äußern. Seine Behörde nahm wegen des | |
Verdachts der fahrlässigen Tötung Ermittlungen auf. | |
Unter dem Eindruck der Tragödie erschienen Crew-Mitarbeiter von Germanwings | |
wegen Fluguntauglichkeit nicht zum Dienst. In der Folge hätten sieben Flüge | |
in Düsseldorf gestrichen werden müssen, sagte Chef des Mutterkonzerns | |
Lufthansa, Carsten Spohr. Er zeigte Verständnis für die Sorgen der | |
Angestellten. Man dürfe nicht vergessen, dass viele | |
Germanwings-Crewmitglieder Kollegen gekannt hätten, die an Bord der | |
Unglücksmaschine gewesen seien. | |
25 Mar 2015 | |
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abgestürzt. Die Bergung wird Tage dauern, die Ursache ist unklar. Es gab | |
kein Notsignal. |