Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar Streiks bei Post und Amazon: Der Organisationsgrad entsch…
> Wenn die Zusteller der Post streiken, dann bleibt der Briefkasten leer.
> Der Arbeitgeber gerät unter Druck. Bei Amazon ist das aber ganz anders.
Bild: Paketband bei Amazon: Von den Streiks in Deutschland lässt sich der Vers…
Nach Weihnachten ist vor Ostern. Und nach dem Streik ist vor dem Streik. So
geht das nun bei Amazon schon seit fast zwei Jahren. Es ist ein langer wie
verzweifelter [1][Arbeitskampf, den Verdi führt].
Von ihrem Ziel, den Onlineversandhändler zur Aufnahme von
Tarifverhandlungen zu bewegen, scheint die Dienstleistungsgewerkschaft
heute genauso weit entfernt wie zu Beginn ihrer Proteste. So bewundernswert
der lange Atem der gewerkschaftlich organisierten Amazon-Mitarbeiter auch
ist: Sie sind im Vergleich zur Gesamtbeschäftigtenzahl zu wenige.
Amazon sitzt die Dauerstreikaktionen kühl aus. Auf den aktuellen Ausstand
reagierte der US-Internetversandkonzern wie üblich mit der Versicherung,
dass es nicht zu Lieferverzögerungen kommen würde. Eine pünktliche
Zustellung bis Ostern sei garantiert.
Das ist der gravierende Unterschied zu den angekündigten Warnstreiks bei
der Deutschen Post AG: Wenn dort die Zusteller die Arbeit niederlegen, dann
bleibt der Briefkasten leer. Dank des hohen Organisationsgrads der
Postmitarbeiter hat dieser Streik noch die Funktion, die er haben sollte:
ein wirkliches Druckmittel auf die Arbeitgeberseite.
Ein Streik ergibt nur Sinn, wenn er effektiv ist. Deswegen überlegen sich
Gewerkschaften in der Regel ganz genau, wann und wo sie dazu aufrufen. Bei
Amazon war das anders. Die Hartleibigkeit der Gegenseite wurde unter- und
die eigene Mobilisierungsfähigkeit wie die Auswirkungen auf die Kunden
überschätzt.
Ohne sich eine Ausstiegsstrategie zu überlegen, ist Verdi in einen
Arbeitskampf gegangen, der unter den gegebenen Bedingungen nicht zu
gewinnen ist. Jetzt bleiben nur Durchhalteparolen – und ein paar
Kurzmeldungen in den Medien. Bitter, denn die Amazon-Beschäftigten hätten
bessere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen verdient.
1 Apr 2015
## LINKS
[1] /Arbeitskampf-bei-Amazon/!157321/
## AUTOREN
Pascal Beucker
## TAGS
Verdi
Amazon
Arbeitskampf
Warnstreik
DHL
Post AG
Post
Streik
Deutsche Post
Online-Shopping
Streik
Verdi
Autobahn
Drohnen
## ARTIKEL ZUM THEMA
Die Finnische Post baut um: Ein Brief und einmal Rasenmähen
Jedes Jahr gibt es in Finnland zehn Prozent weniger Post. Mit Angeboten wie
Gartenarbeiten will die „Posti“ den Zustellservice retten.
Arbeitskampf bei Amazon: Verdi bestreikt erneut Versandzentren
Die Gewerkschaft wirft dem Konzern „einseitig diktierte Arbeitsbedingungen“
vor. Deshalb ruft die Gewerkschaft an mehreren Orten zur
Arbeitsniederlegung auf.
Unbefristeter Streik bei der Post: „Da ansetzen, wo es trifft“
Nach sechs Verhandlungsrunden ohne Zugeständnisse seitens der Post streiken
seit Montag die Beschäftigten. Viele Briefe werden liegenbleiben.
Onlinehandel per Knopfdruck: Amazons Dash Button
Wenn das Waschmittel alle ist, offline einfach einen Kopf drücken und schon
kommt die nächste Ladung per Post? Da ist sie, die Zukunft der vernetzten
Dinge.
Arbeitskampf bei Amazon: Verdi gibt nicht auf
Vor Ostern wird bei Amazon mal wieder gestreikt – bis Gründonnerstagabend.
Aber der Onlineversandhändler lehnt Tarifverhandlungen weiter ab.
Arbeitskampf bei Amazon: Erneut Streiks im Vertrieb
An fünf Standorten ruft die Gewerkschaft Verdi zu Streiks auf. Die
Beteiligung sei „zurückhaltend“, so Amazon. Verdi gibt sich derweil
kämpferisch.
Alltag im Speditionsgewerbe: Tagelöhner der Autobahn
Dreizehn Stunden auf Achse und unterm Strich knapp 7 Euro Stundenlohn: ein
Truckerleben. Drei Monate im Selbstversuch.
Zukunft der Logistik: Die Drohnen heben ab
Während Amazon träumt, beliefert die Deutsche Post mit ihrem Paketkopter
bereits die Nordseeinsel Juist. Ein Zwischenfazit.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.