Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Arbeitskampf bei Amazon: Erneut Streiks im Vertrieb
> An fünf Standorten ruft die Gewerkschaft Verdi zu Streiks auf. Die
> Beteiligung sei „zurückhaltend“, so Amazon. Verdi gibt sich derweil
> kämpferisch.
Bild: Einige Räder stehen still, zumindest in fünf Vertriebszentren.
BAD HERSFELD dpa | Im Tarifkonflikt mit dem Online-Versandhändler Amazon
versucht die Gewerkschaft Verdi im Ostergeschäft den Druck zu erhöhen. An
den fünf Standorten Bad Hersfeld (Hessen), Leipzig (Sachsen), Koblenz
(Rheinland-Pfalz), Werne und Rheinberg (beide Nordrhein-Westfalen) traten
Beschäftigte am Montag erneut in den Ausstand.
Nach Angaben von Amazon in München folgten weniger als 830 Mitarbeiter in
der Frühschicht dem Aufruf. Der Streik soll laut Verdi noch bis
einschließlich Dienstag dauern.
Nach Amazon-Angaben entstehen wegen der Streiks keine schwerwiegenden
Probleme beim Versand. „Wer mit Standardversand bis Dienstagabend bestellt,
kann sichert sein, dass die Ware noch am Samstag ankommt“, versprach
Amazon-Sprecherin Anette Nachbar. Verdi ist sich hingegen sicher, dass es
zu Lieferverzögerungen kommen wird. „Wir wollen nicht den Kunden schaden,
nur Amazon dazu bringen, die Blockadehaltung aufzugeben“, sagte
Verdi-Sprecherin Eva Völpel in Berlin.
Begonnen hatte die aktuelle Streikwelle am größten deutschen Standort in
Bad Hersfeld mit seinen beiden Verteilzentren zu Beginn der Nachtschicht.
Die weiteren Standorte folgten mit der Frühschicht. In Bad Hersfeld nahmen
laut Verdi am Morgen etwa 400 Streikende teil. Wie viele Beschäftigte sich
an den Streik-Standorten zusammen beteiligen, wollte Verdi in Berlin am
Nachmittag bekanntgeben.
## Streiks seit zwei Jahren
Amazon sprach in seiner Einschätzung von einer „sehr zurückhaltenden
Streikbeteiligung“. Eine Verdi-Sprecherin sieht hingegen eine „große
Entschlossenheit“ bei den Mitstreitern der Gewerkschaft. „Wir geben nicht
nach. Amazon muss sich bewegen“, betonte Völpel.
Verdi will Amazon zur Aufnahme von Tarifverhandlungen bewegen – zu den
besseren Bedingungen des Einzel- und Versandhandels. Das Unternehmen lehnt
das ab und verweist darauf, dass sich die Bezahlung der Mitarbeiter am
oberen Bereich der Logistikbranche orientiere. Deswegen kommt es seit dem
Frühjahr 2013 immer wieder zu Streiks.
Laut Amazon verdienen Mitarbeiter in den deutschen Logistikzentren „sehr
wettbewerbsfähige Löhne“. Sie beginnen mit einem Durchschnittsgehalt von
10,09 Euro brutto pro Stunde. Inklusive Nebenleistungen komme ein
Mitarbeiter nach 24 Monaten auf durchschnittlich 2265 Euro brutto
monatlich, rechnete Amazon vor.
30 Mar 2015
## TAGS
Verdi
Arbeitnehmerrechte
Amazon
Online-Versand
Online-Shopping
Amazon
Verdi
Amazon
Streitfrage
Amazon
Amazon
Amazon
## ARTIKEL ZUM THEMA
Logistik-Professor über Versand-Handel: „Das Niveau ist nicht fair“
Amazon, Zalando, GLS – der Versandbranche fehlt es an sozialer und
ökologischer Nachhaltigkeit, kritisiert Logistikforscher Richard
Vahrenkamp.
Onlinehandel per Knopfdruck: Amazons Dash Button
Wenn das Waschmittel alle ist, offline einfach einen Kopf drücken und schon
kommt die nächste Ladung per Post? Da ist sie, die Zukunft der vernetzten
Dinge.
Amazons Angebot wächst weiter: Von A bis Ziege
Das Unternehmen expandiert und startet eine Plattform zur Vermittlung von
Dienstleistungen. Die „Home Services“ gibt es bisher aber nur in den USA.
Kommentar Streiks bei Post und Amazon: Der Organisationsgrad entscheidet
Wenn die Zusteller der Post streiken, dann bleibt der Briefkasten leer. Der
Arbeitgeber gerät unter Druck. Bei Amazon ist das aber ganz anders.
Streikpause bei Amazon: Sonntagsarbeit erlaubt
An diesem Sonntag werden die Versandzentren nicht bestreikt. Verdi kündigt
aber eine Fortsetzung des Arbeitskampfes ab Montag an.
Die Streitfrage: „Pakete von Oma nehme ich an“
Ist es okay, Pakete von Amazon für die Nachbarn anzunehmen, während Verdi
streikt? Linke-Chef Bernd Riexinger sagt nein.
Buchhandel in Deutschland: Finden Sie Amazon auch so toll?
Verdi, Verlage, Leser: Alle schimpfen gerade auf den Onlinehändler. Und
loben die kleine Buchhandlung. Nur nicht unser Autor.
Amazon-Streik bis Heiligabend: Kein Päckchen unterm Tannenbaum
Verdi weitet die Amazon-Bestreikung aus – teilweise bis zum 24. Dezember.
Die genehmigte Sonntagsarbeit sieht die Gewerkschaft als Aushebelung des
Streiks.
Online- und Offline-Buchhandel: Sieben Alternativen zu Amazon
Kaufen Sie Ihre Bücher auch immer bei Amazon? Aber jedes Mal mit schlechtem
Gewissen? Das muss nicht sein.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.