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# taz.de -- Energiewende und Sturm „Niklas“: Strom mit neuem Rekord
> Der Ausbau der Windkraft zeigt Wirkung: Während des Sturms „Niklas“
> deckte sie fast die Hälfte des Energiebedarfs eines Tages.
Bild: Auch sie wurden von Sturmtief Niklas zu Höchstleistung getrieben: Windr�…
BERLIN taz | Neuer Rekord im März: Mit 5,29 Milliarden Kilowattstunden hat
Deutschland einen so hohen Exportüberschuss von Strom erzielt wie noch in
keinem Monat zuvor. Das geht aus Zahlen der europäischen
Übertragungsnetzbetreiber hervor, die vom Fraunhofer ISE aufbereitet
wurden.
Hauptexportland waren die Niederlande, die in der Monatsbilanz rund 1,9
Milliarden Kilowattstunden aus Deutschland bezogen, gefolgt von Österreich
und der Schweiz mit jeweils fast 1,4 Milliarden.
Das wichtigste Importland war Tschechien, das bescheidene 0,4 Milliarden
Kilowattstunden an Deutschland lieferte. Die Bilanz mit Frankreich war mit
70 Millionen Kilowattstunden Importsaldo fast ausgeglichen.
In der Summe des ersten Quartals erzielte Deutschland einen
Exportüberschuss von 12,2 Milliarden Kilowattstunden und liegt damit etwa
auf Höhe des Vorjahres. Laut Zahlen des ISE gab es in den vergangenen drei
Monaten nicht einen einzigen Tag, an dem Deutschland Nettoimporteur von
Strom war.
## Kaum automatische Sturmabschaltungen
Unterdessen hat Deutschland am 31. März durch Sturm „Niklas“ einen neuen
Tagesrekord der Windstromerzeugung erzielt: 752 Millionen Kilowattstunden
wurden an jenem Tag eingespeist; der Wind deckte damit 44 Prozent des
gesamten Stromverbrauchs in Deutschland. Trotz Überschüssen an Strom wurden
aber die Atomkraftwerke nur um rund 15 Prozent gedrosselt, die
Braunkohlekraftwerke reduzierten ihre Stromerzeugung um nur ein Drittel.
In den letzten Märztagen machte sich nun deutlicher als je zuvor der
Rekordzubau an Windkraftanlagen des vergangenen Jahres bemerkbar. Die
Einspeisemengen der Windkraft kamen in diesen Tagen an die Marke von 30.000
Megawatt heran, was der Leistung von 30 Großkraftwerken entspricht. Würde
ein Sturm wie „Niklas“ an einem Sonntag auftreten, an dem der
Stromverbrauch deutlich geringer ist, würde die erzeugte Strommenge sogar
reichen, um fast drei Viertel des Tagesbedarfs zu decken.
Eine Gefahr für Windräder waren die teilweise orkanartigen
Windgeschwindigkeiten nicht. Das Service-Unternehmen Availon, das 1450
Anlagen in Deutschland betreut, verzeichnete nach eigenen Angaben „kaum
mehr als eine Handvoll“ automatische Sturmabschaltungen.
Schwieriger war die Situation für die Höchstspannungsnetze: Die wurden nach
Angaben der deutschen Übertragungsnetzbetreiber durch die Windfront „vor
große Herausforderungen“ gestellt; mehrere hundert Windräder mit einer
Gesamtleistung von 2.300 Megawatt mussten abgeschaltet werden, weil die
Netzkapazitäten nicht reichten, um den produzierten Strom nach
Süddeutschland zu transportieren. Durch die Offshore-Windkraft dürften die
Herausforderungen in Zukunft noch wachsen, nachdem die Windeinspeisung in
der Nordsee Ende März erstmalig die Schwelle von 1.000 Megawatt erreichte.
7 Apr 2015
## AUTOREN
Bernward Janzing
## TAGS
Ökostrom
Energiewende
Sturm
Windkraft
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Offshore
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