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# taz.de -- Bilanz nach Sturmtief „Xavier“: Sieben Tote, hunderte Unfälle
> Nach und nach normalisiert sich der Zugverkehr. Feuerwehren sind weiter
> im Dauereinsatz. Sieben Menschen hat „Xavier“ das Leben gekostet.
Bild: „Xavier“ forderte sieben Menschenleben: umgestürzte Bäume und herab…
Berlin dpa | Nach dem verheerenden Sturm „Xavier“ über Deutschland mit
mindestens sieben Toten laufen vielerorts Aufräumarbeiten. Das Tief war am
Donnerstag mit großer Wucht über Deutschland gezogen. Besonders stark von
dem Unwetter betroffen waren Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen,
Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg. Die Feuerwehren mussten
tausende Einsätze fahren, besonders häufig in Hamburg und Berlin.
Vier Tote gab es allein in Brandenburg. Ein 72 Jahre alter Mann wurde bei
Hoppegarten von einem Baum erschlagen, als er Äste von der Straße entfernen
wollte. Nahe Gransee nördlich von Berlin fiel ein Ast in eine
Windschutzscheibe und tötete einen Menschen. Zudem wurde in derselben
Region eine Frau in einem Auto von einem Baum erschlagen. Ein weiterer
Mensch kam bei Müllrose ums Leben.
In Berlin starb eine Frau, als ein Baum auf ihr Auto stürzte. In Hamburg
wurde ebenfalls in einem Wagen eine 54-jährige Beifahrerin getroffen und
getötet. In der Nähe von Schwerin wurde ein Lastwagenfahrer von einem
umstürzenden Baum erschlagen.
Es kam zu hunderten Verkehrsunfällen in Folge des Sturms. Alleine in
Brandenburg gab es neben den vier Todesopfern 24 weitere Verletzte und über
100 Unfälle.
## Aufräumarbeiten unter Hochdruck
Viele Bahnreisende waren noch am Abend an Bahnhöfen gestrandet. Der
Zugverkehr in der Nordhälfte Deutschlands wegen umgestürzter Bäume war
zuvor in großen Teilen zum Erliegen gekommen.
Für viele Fahrgäste ging es beispielsweise am Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe
nicht weiter, weil Schnellzüge aus dem Süden in Richtung Norden dort
gestoppt wurden. Dieser Verkehrsstopp sei am Nachmittag verhängt worden,
sagte ein Bahnsprecher in Berlin. Die Bahn habe in Kassel Hotelzüge für
rund 1000 Menschen bereitgestellt. Die Gestrandeten bekämen Kaffee, Tee und
andere Getränke.
Der Sturm legte allerdings nicht nur den Fernverkehr lahm. Für mehrere
Stunden brachen große Teile des öffentlichen Nahverkehrs und des
Straßenverkehrs zusammen. Noch fahrende U-Bahnen waren hoffnungslos
überfüllt. Am Berliner Hauptbahnhof war die Lage chaotisch. Hunderte
standen am Abend im Eingangsbereich herum, viele waren auf der Suche nach
einer Unterkunft für die Nacht. Zum Abend lief immerhin der Großteil des
U-Bahn-, Straßenbahn- und Busverkehrs wieder an. Auf den Flughäfen gab es
zeitweise nur eingeschränkten Betrieb, weil die Abfertigung eingestellt
wurde. Passagiere mussten in gelandeten Flugzeugen warten.
In der Nacht zum Freitag beruhigte sich die Wetterlage – die
Aufräumarbeiten wurden allerorts mit Hochdruck weiter vorangetrieben.
Reisend und Berufspendler müssen dennoch mit langen Wartezeiten,
Verspätungen und Zugausfällen rechnen. Wer auf den Regionalverkehr
angewiesen ist, solle besser auf andere Verkehrsmittel umsteigen, sagte ein
Sprecher der Bahn.
„Das ganze Netz in der Region ist massiv eingeschränkt. Wir haben
zahlreiche Bäume auf den Gleisen, beschädigte Oberleitungen und abgeknickte
Fahrmasten.“ Die Reparaturen würden voraussichtlich den ganzen Tag dauern.
6 Oct 2017
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