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# taz.de -- Kommentar Stand der Pegida-Bewegung: Weder tot noch lebendig
> Die maximal 10.000 Teilnehmer bei Geert Wilders Auftritt in Dresden sind
> kein Grund zur Beruhigung. Noch bleibt Pegida eine Bedrohung.
Bild: Mit Anzug und Krawatte: Pegida-Führer Lutz Bachmann
Pegida ist tot. Das selbst gesteckte Ziel von 30.000 Demonstranten am
Montagabend [1][konnten die Dresdner Organisatoren nicht im Ansatz
erreichen]. Da half auch der Auftritt des Stars der europäischen
Rechtspopulisten und Islamfeinde, Geert Wilders, nichts.
Dennoch ist diese These voreilig. Die nach unterschiedlichen Schätzungen
6.000 bis 10.000 Menschen, die sich diesmal abseits der Innenstadt
versammelten, sind nicht nichts. Ein Aufmarsch der extremen Rechten in
dieser Größenordnung hätte noch vor Kurzem für allgemeines Entsetzen
gesorgt.
Inzwischen gelingt es Pegida zwar nicht mehr, über den harten Kern der für
rationale Argumente gänzlich Unerreichbaren hinaus zu mobilisieren. Doch
die Zeit, um sich wohlgefällig zurückzulehnen, ist damit nicht gekommen.
Die verbliebenen Rechtsextremen, Hooligans und Bürger, die deren Gedanken
teilen, bleiben eine Gefahr – für jeden Einzelnen, der nicht ihrem Weltbild
entspricht.
Doch eine Gefahr für eine freie Gesellschaft ist Pegida nicht mehr. Sie ist
erstarrt in ideologischer Engstirnigkeit, in ihren Ressentiments ohne
Lösungsangebote. Vermutlich wissen das die Organisatoren selbst. Die
Einladung an Wilders kann als gefährliches Zeichen der Vernetzung der
europäischen Rechten begriffen werden. Sie steht aber ebenso dafür, dass es
Pegida aus sich selbst heraus nicht mehr vermag, neue Impulse zu setzen.
Ein letztes Aufbäumen gegen die Bedeutungslosigkeit ist die Aufstellung der
ehemaligen AfD-Funktionärin Tatjana Festerling [2][als Kandidatin zur
Dresdner Oberbürgermeisterwahl]. Es wird sich zeigen, dass die
Rechtspopulisten nicht politik- und letztlich auch nicht ansatzweise
mehrheitsfähig sind. So lange bleibt Pegida ein fragiles Gebilde. Nicht
tot, nicht lebendig, eher so dazwischen.
14 Apr 2015
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## AUTOREN
Erik Peter
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