| # taz.de -- Schwedischer Haftbefehl: Assange stimmt Verhör zu | |
| > Seit fast drei Jahren befindet sich der Wikileaks-Gründer in Ecuadors | |
| > Botschaft in London, damit er nicht ausgeliefert wird. Nun gewährt er der | |
| > Staatsanwaltschaft Zugang. | |
| Bild: Hallo: Julian Assange, neben Ecuadors Außenminister Ricardo Patino, wink… | |
| STOCKHOLM dpa | Im Streit um einen schwedischen Haftbefehl hat | |
| Wikileaks-Gründer Julian Assange einem Verhör in der ecuadorianischen | |
| Botschaft in London laut einem Medienbericht zugestimmt. „Wir haben den | |
| Anklägern heute eine Bestätigung geschickt“, sagte sein Anwalt Thomas | |
| Olsson der Zeitung Dagens Nyheter danach am Donnerstag. | |
| Die schwedischen Staatsanwälte hatten sich lange geweigert, Assange in | |
| London zu Vorwürfen der sexuellen Belästigung von zwei Frauen aus dem Jahr | |
| 2010 zu befragen. Auf ein Verhör in Schweden wollte sich der Australier, | |
| der sich seit bald drei Jahren in der Botschaft aufhält, aus Furcht vor | |
| einer Auslieferung an die USA aber nicht einlassen. Weil sie unter | |
| Zeitdruck stehen, kommen die Schweden nun doch nach London: Einige der | |
| Taten, derer Assange verdächtigt wird, verjähren im August. | |
| Die Anschuldigungen stehen im Zusammenhang mit zwei Frauen, die Assange | |
| während eines Besuchs in Schweden getroffen hatte. Der Wikileaks-Gründer | |
| bestreitet die Vorwürfe. Nachdem er in Großbritannien alle Rechtsmittel | |
| gegen das Auslieferungsgesuch ausgeschöpft hatte, floh er im Juni 2012 in | |
| die Botschaft Ecuadors in London, wo ihm zwei Monate später politisches | |
| Asyl bewilligt wurde. | |
| Der 43-Jährige wirft den Strafverfolgern vor, ihn aus politischen Motiven | |
| zu verfolgen. Er befürchtet, von Schweden an die USA ausgeliefert zu | |
| werden, wo ihm ein Prozess wegen Geheimnisverrats drohen könnte. In den USA | |
| gibt es jedoch bisher weder eine Anklage gegen Assange noch ein | |
| Auslieferungsgesuch. | |
| Die Enthüllungsplattform WikiLeaks hat sich mit der Veröffentlichung von | |
| Geheimdokumenten zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan sowie der | |
| Publikation Zehntausender US-Diplomatendepeschen einen Namen gemacht. Die | |
| Veröffentlichungen wurden von der US-Regierung scharf kritisiert, da sie | |
| die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten sowie die persönliche | |
| Sicherheit von Informanten der USA in Krisengebieten gefährdeten. | |
| 17 Apr 2015 | |
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