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# taz.de -- Die Streitfrage: Flüchtlinge in die Großstadt?
> Nach dem Brandanschlag von Tröglitz stellt sich die Frage, ob Flüchtlinge
> und Asylbewerber auf dem Land noch sicher sind.
Bild: Bushaltestelle in McPomm – nichts wie weg?
Flüchtlinge sind in Deutschland nicht sicher. Ein Eindruck, den man nach
den Nachrichten der letzten Wochen – auch des letzten Jahres – erhalten
kann. Zuletzt schockierte der Brandanschlag auf das geplante
Asylbewerberheim in Tröglitz, einer kleinen Ortschaft in Sachsen-Anhalt.
Schon wieder der notorische Osten, dachten nicht wenige. Andere vermuteten
nun jedoch: Es liegt auch an der Verfasstheit des Dorfes an sich.
Kann man Flüchtlingen wirklich zumuten, in einer strukturschwachen Region
Deutschlands zu wohnen? In einem Dorf, in dem sie verstärkten Vorurteilen
und Anfeindungen ausgesetzt sind? Allein unter rechtsradikalen
radikalisierten Kleinbürgern?
In den Metropolen hingegen gäbe es wohlgesonnene Flüchtlingsinitiativen,
bessere Möglichkeiten zur Vernetzung – ob politisch, kulturell oder
religiös. Nicht zuletzt böte die Anonymität der Großstädte einen besseren
Schutz vor Anfeindungen. Man könne sich sozusagen besser aus dem Weg gehen.
Aber stimmt das wirklich? Allein im April haben in Dresden wieder Tausende
„gegen Ausländer“ demonstriert, in Berlin und Hamburg haben
Flüchtlingsheime gebrannt. In Leipzig wurde einem jungen Syrer in den Hals
geschossen. Leipzig, Berlin, Hamburg, Dresden: alles Großstädte. Allein
2014 gab es in Berlin fast 180 rassistische oder antisemitische Übergriffe
Macht also nur Stadtluft wirklich frei ? Oder würde eine solche Politik
einer Kapitulation der Zivilgesellschaft vor der Fremdenfeindlichkeit
gleichkommen? Gar einer Denunziation der Bevölkerung in ländlichen
Gebieten?
Kurz: Sollen Flüchtlinge in die Großstadt?
Diskutieren Sie mit! Wir wählen unter den interessantesten Kommentaren
einen oder zwei aus und veröffentlichen sie in der taz.am wochenende vom
25./26. April 2015. Ihr prägnantes Statement sollte nicht mehr als 400
Zeichen umfassen und mit Namen, Alter, einem Foto und der E-Mail-Adresse
der Autorin oder des Autors versehen sein. Schicken Sie uns bis Mittwoch
Abend eine Mail an: [email protected]
21 Apr 2015
## AUTOREN
Sarah Emminghaus
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