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# taz.de -- Kommentar Hochwasserschutz: So langsam zieht Vernunft ein
> Endlich: Der Bund stellt 300 Millionen Euro zur Verfügung, damit die
> Länder neue Überschwemmungsflächen für Elbe, Rhein und Donau schaffen.
Bild: Soll künftig besser bekämpft werden: Hochwasser, hier im bayerischen De…
Nach jedem der sogenannten Jahrhundert-Hochwasser, die zuletzt in immer
dichteren Abständen auftraten, war bisher das gleiche Spiel zu beobachten:
Alle politischen Akteure beteuerten, dass dem Wasser wieder mehr Raum
gegeben werden müsse, indem Deiche zurückverlagert werden. Doch
anschließend wurden meist nur die bestehenden Deiche verstärkt – und das
Hochwasserproblem wurde damit nur an einen anderen Ort verlagert.
Ein Grund dafür ist, dass für den Hochwasserschutz in Deutschland bisher
die Bundesländer zuständig sind. Und die sind naturgemäß wenig interessiert
daran, in ihrem eigenen Gebiet für viel Geld neue Überschwemmungsflächen zu
schaffen, von denen dann vor allem andere, weiter flussabwärts gelegene
Länder profitieren.
Darum ist es eine gute Nachricht, dass sich nach der letzten katastrophalen
Flutwelle im Sommer 2013 nun die Bundesregierung in das Thema eingeschaltet
hat. Sie koordiniert nicht nur die Aktivitäten der Länder, sondern nimmt
mit relevanten Geldbeträgen auch direkten Einfluss darauf, dass jene
Projekte umgesetzt werden, die insgesamt gesehen den größten Nutzen für den
Hochwasserschutz bringen.
Auf diese Weise soll jetzt endlich vieles umgesetzt werden, was
Umweltschützer schon lange fordern: Durch die Schaffung von
Überschwemmungsflächen, sogenannten Poldern, und durch die Rückverlegung
von bestehenden Deichen bekommen die Flüsse wieder mehr Raum. Das mildert
Hochwasserwellen ab und schafft gleichzeitig neue Naturräume.
Es ist bedauerlich, dass es so viele Hochwasserkatastrophen gebraucht hat,
bis die Vernunft eingezogen ist. Doch auch wenn es lange gedauert hat:
Immerhin scheint die Politik diesmal am Ende aus Schaden tatsächlich klug
zu werden.
29 Apr 2015
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
## TAGS
Überschwemmung
Vorsorge
Bundesländer
Bundesregierung
Hochwasserschutz
Hamburg
Deiche
Weser
Ernährung
Hochwasserschutz
Europa
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