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# taz.de -- Stürme fegen über Europa: Orkantief legt Bahnstrecken lahm
> Umgestürzte Bäume, blockierte Bahngleise: Die Stürme „Elon“ und „Fel…
> sind über Mitteleuropa hinweggefegt. Am Sonntag soll sich der Wind
> abschwächen – und es wird kalt.
Bild: Evakuierung einer entgleisten U-Bahn in Hamburg. Verletzt wurde niemand.
BeERLIN/LONDON dpa | Auf „Elon“ folgte „Felix“: Eine Sturmserie in
Mitteleuropa hat erhebliche Sachschäden angerichtet, in Großbritannien
starben wahrscheinlich zwei Männer in aufgewühlter See. In Deutschland
blockierten auch am Samstag umgestürzte Bäume mehrere Bahnstrecken, der
starke Wind machte vielerorts auch den Autofahrern das Leben schwer. Der
Deutsche Wetterdienst (DWD) sagte für Sonntag weniger Wind und einen
Temperatursturz voraus. Bittere Kälte herrschte im Nahen Osten, dort
starben mehrere Menschen.
TOTE: Ein Bad im aufgewühlten Meer im englischen Seebad Brighton kostete
die beiden Männer wohl das Leben. Wie die britische Küstenwache am Samstag
mitteilte, bestehe keine Hoffnung, dass sie lebend gefunden werden könnten.
Eine Gruppe von vier Männern war nach Medienberichten am späten
Freitagabend am Brighton Pier ins Wasser gegangen. Zwei schafften es an den
Strand zurück und schlugen Alarm. Die Küstenwache stellte die Suche am
frühen Samstagmorgen ein.
Besonders schlimm hat es den Nahen Osten getroffen: Ein Sturm brachte am
Samstag neue Schneefälle in Jerusalem. Im südlichen Gazastreifen erfroren
nach Medienberichten zwei Babys. Seit dem Gaza-Krieg leben in der
Palästinenser-Enklave am Mittelmeer noch viele Menschen in notdürftig
reparierten Gebäuden. Im Libanon erfroren vier Gastarbeiter aus Bangladesch
nach einem Schneesturm. Die Männer hätten in einer nicht ausreichend
geheizten Unterkunft im nordlibanesischen Dunnija geschlafen, meldete die
libanesische Nachrichtenagentur NNA. Das eisige Wetter setzt vor allem den
mehr als einer Million syrischen Flüchtlingen im Land zu.
GEFÄHRLICHE STRASSEN: Heftige Böen behinderten den Autoverkehr in
Deutschland. So kippte auf der Autobahn 38 bei Querfurt in Sachsen-Anhalt
ein Lastwagen um. Andernorts fielen Bäume und Dachziegel auf Fahrzeuge.
Angaben über Verletzte lagen nicht vor.
GEFÄHRLICHE GLEISE: Umgestürzte Bäume blockierten auch am Samstag mehrere
Bahnstrecken. Im Fernverkehr waren die Verbindungen Hamburg-Hannover und
Hamburg-Bremen unterbrochen. Auch auf Nebenstrecken gebe es in
Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein erhebliche
Behinderungen, teilte die Bahn mit. Glimpflich endete ein Unglück in
Hamburg: Dort fuhr ein U-Bahnzug am Samstag gegen einen auf die Gleise
gestürzten Baum und entgleiste. Dabei kam nach ersten Erkenntnissen niemand
zu Schaden.
WENIG SCHNEE: Sturm und milde Temperaturen machen Wintersportlern einen
Strich durch die Rechnung: Zahlreiche Liftanlagen bleiben geschlossen, nur
einige sind Pisten geöffnet und einige Loipen befahrbar. „Unterhalb von 900
Metern ist Wintersport kaum noch möglich“, sagte ein DWD-Meteorologe. Wegen
zu starken Windes wurde die Abfahrt der Skirennfahrerinnen im
österreichischen Bad Kleinkirchheim am Samstag kurzfristig abgesagt. Der
Zielraum wurde evakuiert, um keine Menschenleben zu gefährden.
HOCHWASSER: In Nord- und Ostbayern kam es zu ersten Überschwemmungen. Nach
einer warmen Nacht und Tauwetter mit starkem Regen wurden Grundstücke und
Keller überflutet. Die Temperaturen kletterten auf frühlingshafte Werte,
fast 20 Grad waren es im Berchtesgadener Land bereits am Vormittag –
nirgendwo in Deutschland war es wärmer.
PROGNOSE: Nach der Vorhersage des DWD schwächt sich an diesem Sonntag der
Wind etwas ab. Vor allem im Norden und Nordosten bleibt es zwar stürmisch,
aber nur in exponierten Lagen an Küsten und im Bergland sollen noch
orkanartige Böen möglich sein. Die Temperaturen werden laut DWD fallen.
Noch am Samstagvormittag waren etwa im Berchtesgadener Land 18,2 Grad
gemessen worden. Doch am Sonntag liegen die Höchstwerte dann
voraussichtlich nur noch bei 4 bis 8 Grad.
10 Jan 2015
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Europa
Sturm
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