Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Hamburger Behörde rechnet noch mal nach: Land unter
> Die Umweltbehörde Behörde rechnet das Überschwemmungsgebiet Berner Au
> kleiner. Anwohner wollen nicht fürs Versiegeln aufkommen
Bild: Wird in Berne nicht passieren, meinen Anwohner: Venedig-like gondelten Me…
Hamburg taz | Die Umweltbehörde ist den Grundstückseigentümern in der
Berner Au entgegengekommen. Sie hat das dort ausgewiesene
Überschwemmungsgebiet mit einer feineren Methode neu berechnen lassen,
sodass es jetzt kleiner ausfällt. Am Mittwochabend wollte die Behörde das
Ergebnis im Volkshaus Berne vorstellen. Bei der Anliegerinitiative „Kein
Überschwemmungsgebiet Berner Au“ stößt die Behörde allerdings auf Granit.
„Wir sind nie überschwemmt worden und wollen, dass es so bleibt“, sagt
Susanne Fink-Knodel von der Initiative.
Mit der Ausweisung von Überschwemmungsgebieten reagiert die Stadt auf den
Klimawandel. Gemeint sind Areale, die bei einem Hochwasser, wie es
statistisch einmal in hundert Jahren auftritt, überschwemmt werden. „Es
wird wissenschaftlich-technisch ermittelt, wo die Dellen des Geländes sind,
die überschwemmt werden“, sagt Staatsrat Michael Pollmann. Über so etwas
lasse sich nicht verhandeln.
Um die Folgen der Überschwemmung zu begrenzen, soll in dem Gebiet nichts
errichtet werden, was den Pegel zusätzlich gefährlich machen könnte: Das
sind voluminöse Bauwerke, die dem Wasser Raum zur Ausdehnung nehmen;
Hindernisse, die es am Abfließen hindern; Gegenstände, die fortgeschwemmt
werden könnten.
Die Anwohner der Berner Au, einem von zehn in Prüfung befindlichen
Gebieten, hatten sich dagegen gewehrt, dass Grundstücke im Umfang von 43
Hektar zum Überflutungsgebiet erklärt werden sollten und sie in deren
Nutzung beschränkt werden sollten. Nach der Neuberechnung mit einer
aufwändigen, weniger schematischen Methode verkleinerte sich diese Fläche
auf 32 Hektar.
Anwohnerin Fink-Knodel wirft dem Landesbetrieb Straßen, Brücken und
Gewässer vor, mit nicht nachvollziehbaren Parametern gerechnet zu haben.
Zudem habe es in den vergangenen 80 Jahren nicht einmal ein Hochwasser
gegeben, wie es statistisch alle zehn Jahre vorkommen sollte.
Die Anwohner seien Opfer der Versiegelungen im weiten Einzugsgebiet der
Berner Au. Bevor er ein Überschwemmungsgebiet ausweise, müsse der Senat
Rückhaltebecken vergrößern, Überflutungsflächen anderswo schaffen und für
bessere Wasserabflüsse sorgen.
Dafür sei weder Platz noch Geld da, sagt Behördensprecher Björn Marzahn:
„Es ist für eine Stadt wie Hamburg nicht darstellbar, für ein
hundertjähriges Ereignis die Infrastruktur zu bauen.“
17 Dec 2015
## AUTOREN
Gernot Knödler
## TAGS
Hamburg
Umweltbehörde
Sturmflut
Überschwemmung
Hamburg
Privatisierung
Flüchtlinge
Deiche
Überschwemmung
Weser
Hochwasserschutz
## ARTIKEL ZUM THEMA
Hochwasserschutz in Hamburg: Sturmfluten als Gefahrenquelle
Nicht nur das Überlaufen der Elbe kann in Hamburg Fluten auslösen, sondern
auch Binnenhochwasser und Starkregen. Darauf bereitet sich die Stadt vor.
Überschwemmungen in Südindien: Mehr als 350 Tote
Der indische Bundesstaat Kerala erlebt die „schlimmste Flut seit hundert
Jahren“. Tausende Menschen wurden in Sicherheit gebracht.
Wenn sich die Erde erwärmt: Mit grünen Dächern gegen den Klimawandel
Die Klimaleitstelle des Senats versucht abzuschätzen, wie den Folgen von
mehr Nässe und Hitze in Hamburg begegnet werden kann. Ganz so einfach ist
das nicht.
Natur wird Privateigentum: Fluss zu verkaufen
Ein Stück des niedersächsischen Flusses Jeetzel in Hitzacker steht zum
Verkauf. Doch wie ist so etwas überhaupt möglich? Ein Ortstermin
Das war die Woche in Berlin II: Moskau will wieder Macht in der Stadt
Im „Fall Lisa“ um eine angeblich vergewaltige 13-Jährige wurde es der
Moskauer Propaganda allzu leicht gemacht.
Hochwasserschutz an der Este: Der Untergang des Alten Landes
Buxtehude will besseren Hochwasserschutz, die Nachbarorte im Alten Land
fürchten Überflutungen. Der Streit entzweit Hamburg und Niedersachsen.
Kommentar Hochwasserschutz: So langsam zieht Vernunft ein
Endlich: Der Bund stellt 300 Millionen Euro zur Verfügung, damit die Länder
neue Überschwemmungsflächen für Elbe, Rhein und Donau schaffen.
Geldspritze für Hochwasserschutz: Mehr Platz für die Flüsse
Der Bund stellt 320 Millionen Euro zur Verfügung, damit die Länder neue
Überschwemmungsflächen für große Flüsse schaffen. Bauern werden
entschädigt.
Protest gegen Überschwemmungsgebiete: Bürgerbegehren geflutet
Der Bezirk Wandsbek verhindert eine Einwohnerabstimmung über die Ausweisung
von Privatgrundstücken als Überschwemmungsgebiete
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.