| # taz.de -- Amnesty über Flüchtlinge in Libyen: „Gefoltert, enführt, missb… | |
| > Flüchtlinge und Migranten in Libyen leiden zunehmend unter Gewalt. Vor | |
| > allem Christen werden vermehrt angegriffen. Amnesty fordert EU-Hilfe. | |
| Bild: 2011 wurde Al-Gaddafi gestürzt: Seitdem herrscht Chaos in dem nordafrika… | |
| BERLIN afp | Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai) hat | |
| auf die verheerende Lage der Flüchtlinge in Libyen aufmerksam gemacht. | |
| Flüchtlinge und Migranten würden in dem nordafrikanischen Land „regelmäßig | |
| ausgeraubt, gefoltert, entführt und sexuell missbraucht“, heißt es in einem | |
| Bericht, den die Organisation am Montag veröffentlichte. Amnesty verwies | |
| auch auf die gezielte Gewalt gegen Christen in dem Land, in dem seit dem | |
| Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 mit dutzenden | |
| bewaffneten Milizen, Dschihadisten und zwei konkurrierenden Regierungen | |
| Chaos herrscht. | |
| Der von der EU gewünschte robuste Militäreinsatz gegen Schlepper werde die | |
| Lage nur weiter verschärfen, zeigte sich die Generalsekretärin von Amnesty | |
| in Deutschland, Selmin Caliskan, überzeugt. „Wenn die EU ihre Pläne | |
| umsetzt, sitzen die Flüchtlinge vollends in der Falle“, erklärte Caliskan. | |
| Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini will am Montag vor dem | |
| UN-Sicherheitsrat in New York für ein Mandat für einen robusten | |
| Militäreinsatz gegen Schlepper werben. Die Italienerin will erläutern, | |
| warum Schlepperboote noch vor ihrem Einsatz „identifiziert, aufgebracht und | |
| zerstört“ werden sollen. Diesen Beschluss hatten die EU-Staats- und | |
| Regierungschefs bei einem Krisengipfel gefasst, nachdem Mitte April mehr | |
| als 750 Flüchtlinge vor der libyschen Küste ertranken. | |
| Amnesty fordert von der Europäischen Union (EU), eine gemeinsame | |
| Seenotrettung auf dem Mittelmeer einzurichten, deren Einsatzgebiet bis vor | |
| die libysche Küste reicht. Zudem müssten mehr Aufnahmeplätze für | |
| Flüchtlinge in der EU geschaffen werden. Angesichts der zunehmenden Gewalt | |
| in Libyen forderte Amnesty aber auch die Nachbarländer Tunesien und Ägypten | |
| auf, ihre Grenzen für Flüchtlinge offen zu halten. | |
| 11 May 2015 | |
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