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# taz.de -- Verhandlungen um Ukraine-Waffenruhe: Zweite Runde in Saudi-Arabien
> Im saudi-arabischen Dschidda sprechen ukrainische und US-amerikanische
> Delegationen über ein mögliches Ende von Russlands Krieg gegen die
> Ukraine.
Bild: Ukrainische und US-amerikanische Delegationen an einem Tisch, Dschidda, 1…
Berlin taz | In der Lobby eines Hotels in der saudi-arabischen Hafenstadt
Dschidda schlugen Mitarbeiter des US- Senders CNN am Dienstagnachmittag zu.
Auf die Frage, wie die Gespräche bisher gelaufen seien, antwortete der
Nationale Sicherheitsberater der USA Mike Waltz, man bewege sich „auf das
Ziel“ zu. Zuvor hatte ein ukrainischer Beamter gesagt, dass die
Verhandlungen konstruktiv begonnen hätten. [1][Am Dienstagmorgen hatten
sich Vertreter der USA und der Ukraine zu Gesprächen über ein Ende des
russischen Angriffskrieges getroffen].
Laut des ukrainischen Politikwissenschaftlers Wolodymyr Fessenko seien
Verhandlungen ohne die Teilnahme einer russischen Delegation sinnlos. Denn
es brauche direkte Gespräche, um einen Waffenstillstand zu erreichen.
„Russland will Frieden, aber Wladimir Putin und Außenminister Sergei Lawrow
sagen klar, dass sie gegen einen Waffenstillstand sind? Sie wollen
angeblich Friedensverhandlungen, ein Friedensabkommen, aber erst danach ein
Ende des Krieges. Hier besteht ein klarer Widerspruch zwischen den
Positionen der Vereinigten Staaten und Russlands“, zitiert das
russischsprachige Webportal Nastojaschee Vremja Fessenko.
In der Nacht zu Dienstag hatten ukrainische Truppen vor allem mehrere Ziele
im Großraum Moskau attackiert. Laut Angaben des russischen
Verteidigungsministeriums seien 337 Drohnen abgeschossen worden – davon 91
über dem Moskauer Gebiet. Zwei Menschen seien getötet und 18 verletzt
worden.
Der Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation beim Nationalen
Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine (SNBO), Andrei Kowalenko,
sprach von den massivsten derartigen Angriffen auf Moskau und andere Städte
seit dem Beginn von Russlands Angriffskrieg am 24. Februar 2022. Diese
seien strategisch und demonstrierten, dass die Ukraine auch weiterhin
russische Ziele angreifen und Druck auf den Kreml ausüben könne. „Das ist
ein zusätzliches Signal an Putin, dass auch er an der Einstellung von
Luftschlägen interessiert sein sollte“, heißt es in einem Video Kowalenkos
auf Youtube.
## Vorschlag: begrenzter Waffenstillstand
Um zu einer Feuerpause zu gelangen, hat Kyjiw einen begrenzten
Waffenstillstand vorgeschlagen. Dieser umfasst ein Verbot von Angriffen mit
Drohnen und Langstreckenraketen vor allem auf die kritische Infrastruktur
sowie einen Verzicht auf Militäreinsätze im Schwarzen Meer. In diesen
Bereichen sei die Einhaltung eines Waffenstillstands überprüfbar, heißt es
zur Begründung.
Unterdessen meldete das Moskauer Verteidigungsministerium am Dienstag
weitere Rückeroberungen [2][in der westrussischen Region Kursk]. Dort seien
„mehr als hundert Quadratkilometer“ zurückerobert worden. Zwölf Ortschaft…
seien „befreit“ worden. Bereits in den vergangenen Tagen waren Fortschritte
gemeldet worden. Die Informationen sind nicht unabhängig überprüfbar. Die
Ukraine hatte angekündigt, ihre Streitkräfte in der Region zu „verstärken�…
Ukrainische Truppen hatten im vergangenen August eine Offensive in die
Region gestartet und mindestens 1.300 Quadratkilometer des Territoriums
eingenommen. Ein strategisches Ziel Kyjiws war es, russische Truppen zum
Abzug aus der Ostukraine zu zwingen und sich eine bessere Position bei
künftigen Verhandlungen mit Moskau zu verschaffen.
Derweil macht sich die Mehrheit der Ukrainer*innen, was künftige
Verhandlungen, welcher Art auch immer, mit Moskau angeht, keine Illusionen.
87 Prozent der Befragten glauben, dass sich Russland nicht mit den bereits
besetzten Gebieten zufrieden geben wird. Das geht aus einer Umfrage des
Kyjiwer Internationalen Instituts für Soziologie (KMIS) hervor, die
zwischen Februar und März 2025 durchgeführt wurde. 66 Prozent sind
überzeugt, dass Russlands Ziel immer noch die Zerstörung der Ukraine ist.
11 Mar 2025
## LINKS
[1] /Treffen-in-Riad/!6067051
[2] /Russischer-Angriffskrieg-gegen-Ukraine/!6029458
## AUTOREN
Barbara Oertel
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Donald Trump
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Verhandlungen
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