| # taz.de -- Veränderungen bei der „SZ“: Ende der Parallelstruktur | |
| > Die „Süddeutsche Zeitung“ möchte Print- und Onlineredakteur*innen | |
| > gleichstellen. Die Zusammenführung soll aber keine Mehrkosten | |
| > verursachen. | |
| Bild: Verlagsgebäude der Süddeutsche Zeitung in München | |
| Berlin taz | Die Süddeutsche Zeitung will ihre Print- und | |
| Onlineredakteur*innen künftig gleichstellen. Wie der Verlag auf | |
| Anfrage der taz bestätigt, plant [1][die Münchner Tageszeitung,] alle | |
| Redakteur*innen in der derselben Verlagsgesellschaft zusammenzuführen. | |
| „Es soll eine Redaktion in einer Gesellschaft für alle Kanäle entstehen“, | |
| sagte ein Sprecher am Mittwoch. „Dies soll ab 1. Januar 2022 der Fall sein, | |
| insofern in den kommenden Monaten alle Detailfragen geklärt werden.“ | |
| Bislang arbeiten Print und Online bei der SZ in zwei parallelen | |
| Verlagsgesellschaften. Print-Redakteur*innen sind bei der Süddeutsche | |
| Zeitung GmbH angestellt, Online-Redakteur*innen jedoch bei der Süddeutsche | |
| Zeitung Digitale Medien GmbH (SZDM), wodurch die Online-Redaktion | |
| außertariflich arbeitet. Und das, obwohl sich im Alltag beide Teile der | |
| Redaktion immer mehr verzahnen und Print- und Onlinekolleg*innen in | |
| München längst Seite an Seite arbeiten. | |
| Eine solche Parallelstruktur existiert bei der Süddeutschen seit über 20 | |
| Jahren. Seit Längerem stören sich die Online-Mitarbeiter*innen an ihr, weil | |
| sie den Print-Kolleg*innen gegenüber im Nachteil sind was Bezahlung, | |
| Arbeitszeiten und Mitbestimmung angeht. Zwar hatten die Angehörigen der | |
| Onlineredaktion zuletzt ein an den Tarif angelehntes Gehalt, waren aber | |
| nicht Teil des Tarifvertrags wie die Print-Kolleg*innen. Wenn die geplante | |
| Gleichstellung umgesetzt wird, hätten sie tariflichen Anspruch auf dasselbe | |
| Gehalt, Prämien wie Weihnachtsgeld sowie dieselben Arbeitszeiten und | |
| Beiträge für die betriebliche Altersvorsorge. „Für die gesamte Redaktion | |
| der Süddeutsche Zeitung GmbH sollen das Regelwerk der tariflichen | |
| Vereinbarungen und gleiche Bedingungen gelten“, sagt der SZ-Sprecher. | |
| Der Betriebsrat der Onliner*innen begrüßt die Einigung. „Das ist ein | |
| gutes Signal für die gesamte Medienbranche in Deutschland“, sagt | |
| Betriebsrat Lars Langenau. „Endlich wird so der Geburtsfehler behoben, der | |
| die Redaktion über zwei Jahrzehnte in zwei Klassen geteilt hat.“ | |
| Allerdings hat der SZ-Aufsichtsrat eine Bedingung gestellt: Die | |
| Zusammenführung [2][darf keine Mehrkosten verursachen]. Da die | |
| Online-Redaktion nun aber künftig Anspruch auf Prämienzahlungen und | |
| womöglich kürzere Arbeitsschichten hat, wirft das Fragen auf. „Wie das | |
| gehen soll, bleibt bislang offen“, sagt Lars Langenau. Bis zum 1. Januar | |
| werden also wohl noch viele Verhandlungen nötig sein. | |
| 30 Jun 2021 | |
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| [2] https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&… | |
| ## AUTOREN | |
| Peter Weissenburger | |
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