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# taz.de -- Urteil gegen Trump-Unterstützer: Fünf Jahre Knast für Kapitol-At…
> Eine Bundesrichterin hat am Freitag die bislang härteste Strafe gegen
> einen der am Sturm auf den Sitz des US-Kongresses Beteiligten verhängt.
Bild: Der Angriff auf das Herz der US-Demokratie hat das Land nachhaltig ersch�…
Washington dpa/afp | Knapp ein Jahr [1][nach dem Angriff auf das
US-Kapitol] hat ein Gericht die bislang härteste Strafe gegen einen
Unterstützer des damaligen Präsidenten Donald Trump verhängt.
Bundesrichterin Tanya Chutkan verurteilte den 54-jährigen Mann am Freitag
in Washington zu 63 Monaten Gefängnis, wie US-Medien berichteten. Das ist
die längste Strafe, die bisher gegen einen der mehr als 700 Menschen
verhängt wurde, die im Zusammenhang mit dem Angriff angeklagt waren.
Bei dem Angriff auf den Sitz des US-Kongresses am 6. Januar 2021 waren fünf
Menschen ums Leben gekommen. Die Attacke auf das Herz der US-Demokratie,
bei der viele Abgeordnete und Senatoren um ihr Leben fürchteten,
erschütterte das Land. Trump hatte seine Anhänger zuvor in einer Rede
aufgestachelt. Nach der Erstürmung musste er sich einem
Amtsenthebungsverfahren stellen. Am Ende wurde er aber freigesprochen. Im
November war ein Fitnessstudiobesitzer wegen des Kapitol-Angriffs zu 41
Monaten Gefängnis verurteilt worden.
Ins Kapitol selbst hatte es der 54-jährige Robert P. nicht geschafft,
nachdem ihn Beamte mit Pfefferspray und Gummigeschossen stoppten. Die
Staatsanwaltschaft warf den Angeklagten aber vor, ein Holzbrett auf die
Polizisten geworfen zu haben, sie mit einem Feuerlöscher besprüht und dann
den leeren Behälter auf sie geschmissen zu haben. Robert P. sagte der
Richterin, er schäme sich sehr für sein Verhalten an diesem Tag. Mit einem
Antrag auf mildernde Umstände wegen einer schweren Kindheit sowie einer
handschriftlichen Entschuldigung hatte der Mann keinen Erfolg.
Die Staatsanwaltschaft wies darauf hin, dass Palmer auch nach seinem
Schuldbekenntnis Anfang Oktober sein Handeln verteidigt und die Polizei auf
einer von ihm eingerichteten Spenden-Website als Angreifer bezeichnet
hatte. „Palmer verfolgte mit seiner Gewalttätigkeit das politische Ziel,
eine demokratische Wahl und den friedlichen Übergang der Macht zu
untergraben“, schrieben die Ankläger an das Gericht.
In einem Brief an die Richterin Chutkan hatte Robert P. geschrieben, er
habe erkannt, dass Trump und seine Verbündeten ihre Anhänger belogen
hätten, indem sie „die falsche Geschichte über eine gestohlene Wahl
verbreiteten“ und gefordert hätten, „dass es unsere Pflicht sei, der
Tyrannei die Stirn zu bieten“. (…) „Mir war nicht klar, dass sie die
Tyrannen waren, die um jeden Preis an der Macht bleiben wollten“, indem sie
das Chaos heraufbeschworen hätten.
Richterin Chutkan [2][sagte bei der Urteilsverkündung laut CNN]: „Jeden Tag
hören wir Berichte über antidemokratische Gruppierungen und Menschen, die
potenzielle Gewalt im Jahr 2024 planen.“ Es müsse klargestellt werden, dass
der Versuch, den friedlichen Machtwechsel zu verhindern, ein Angriff auf
die Strafverfolgungsbehörden sei und mit einer bestimmten Strafe geahndet
werde.
Die bisher härteste Strafe im Zusammenhang mit dem Angriff auf das Kapitol
waren 41 Monate Gefängnis für zwei Männer, die wegen Behinderung eines
amtlichen Verfahrens angeklagt waren. Ihnen war allerdings kein Angriff auf
die Strafverfolgungsbehörden zur Last gelegt worden.
Mehr als 700 Personen wurden im Zusammenhang mit dem Angriff angeklagt, die
meisten von ihnen wegen kleinerer Vergehen wie dem illegalen Betreten des
Kapitols. Mehrere Dutzend werden jedoch wegen Körperverletzung, dem Tragen
tödlicher Waffen sowie Verschwörung angeklagt, was zu hohen Strafen führen
könnte.
18 Dec 2021
## LINKS
[1] /US-Untersuchung-zum-Sturm-aufs-Kapitol/!5790155
[2] https://edition.cnn.com/2021/12/17/politics/robert-scott-palmer-capitol/ind…
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