# taz.de -- Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe: Zu wenig Kontrolle von Pest… | |
> Behörden würden Händler und Anwender der Chemikalien zu selten | |
> überprüfen, kritisiert die Deutsche Umwelthilfe. Bußgelder seien im | |
> Schnitt zu niedrig. | |
Bild: Viele Pestizide landen in Böden und Gewässern und verunreinigen sie | |
Berlin taz | Die Bundesländer kontrollieren laut Deutscher Umwelthilfe | |
(DUH) den Verkauf und die Anwendung von [1][Pestiziden] zu wenig. Nur 2,2 | |
Prozent der rund 265.000 landwirtschaftlichen Betriebe und | |
Handelsunternehmen seien 2023 zur Umsetzung des Pflanzenschutzgesetzes | |
kontrolliert worden, teilte die Organisation mit. Verstöße würden „kaum bis | |
gar nicht sanktioniert“, die Bußgelder seien im Schnitt zu niedrig. Die | |
DUH hat die [2][Daten nach eigenen Angaben bei allen Bundesländern | |
abgefragt]. | |
„Ohne wirksame Kontrollen bleiben verbotene hochgiftige Pestizide im Umlauf | |
oder werden falsch ausgebracht“, so der Verband. Die Chemikalien zerstörten | |
Lebensräume, schädigten Insekten und reicherten sich in Böden und Gewässern | |
an. Das gefährde Artenvielfalt und Gesundheit. | |
Die Behörden müssen gemäß Pflanzenschutzgesetz etwa sicherstellen, dass | |
verbotene Pestizide nicht mehr verkauft werden und nur Befugte Zugang zu | |
bestimmten Mitteln haben. In der Landwirtschaft ist zu überwachen, ob | |
Bauern den vorgeschriebenen Abstand zu Gewässern oder Anwohnern einhalten. | |
„In Thüringen liegt das durchschnittliche Bußgeld für Verstöße im Handel | |
bei mickrigen 46,67 Euro – ein symbolischer Betrag, der keinerlei | |
abschreckende Wirkung hat. Dabei wären Bußgelder von bis zu 50.000 Euro | |
möglich“, sagte Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. | |
Bayern, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, NRW, | |
Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein schneiden der Organisation zufolge | |
besonders schlecht ab. Diese Länder hätten entweder Kontrollquoten unter 10 | |
Prozent im Handel oder unter 1,5 Prozent in der landwirtschaftlichen | |
Anwendung genannt. Berlin und Thüringen stünden insgesamt besser da, unter | |
anderem weil sie intensiver kontrolliert hätten. | |
Die meisten genannten Bundesländer teilten auf Anfrage der taz mit, dass | |
sie die gesetzlichen Vorgaben erfüllten. Die Kriterien der DUH seien nicht | |
vorgeschrieben. Bezüglich der Bußgelder erklärte das Agrarministerium in | |
Schwerin: „Ohne Kenntnis der Einzelfälle kann und sollte hier nicht | |
pauschal geurteilt werden, ob die Höhe angemessen ist.“ | |
24 Feb 2025 | |
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## AUTOREN | |
Jost Maurin | |
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