# taz.de -- Tarifverhandlungen für Bund und Kommunen: Warnstreik an Kliniken g… | |
> Seit den früheren Morgen streiken Angestellte von Krankenhäusern. | |
> Gemeinsam mit Verdi fordern sie 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr | |
> Lohn. | |
Bild: Anfang März hatten bereits Mitarbeitende der Berliner Charité gestreikt | |
BERLIN dpa | In mehreren Kliniken in Berlin und Brandenburg haben | |
Beschäftigte angesichts [1][des Tarifkonflikts] im öffentlichen Dienst die | |
Arbeit niedergelegt. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi begann in den | |
frühen Morgenstunden ein Warnstreik an der Charité, bei Vivantes, den | |
Vivantes-Tochterunternehmen und im Jüdischen Krankenhaus. „An allen | |
Standorten sind Mitarbeiter im Streik“, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär | |
Max Manzey. Die Streikposten sammelten sich den Angaben zufolge mit dem | |
Frühdienst ab 5.30 Uhr [2][vor den beteiligten Krankenhäusern]. Für 10 Uhr | |
ist eine Versammlung am Franz-Mehring-Platz geplant. | |
Auch am Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam und dem Klinikum | |
Brandenburg/Havel waren die Mitarbeiter zum Warnstreik ab Beginn der | |
Frühschicht und bis 18 Uhr aufgerufen. „An beiden Kliniken ist der Streik | |
angelaufen“, sagte Mike Döding, Verdi-Bezirksgeschäftsführer | |
Potsdam-Nordwestbrandenburg am Dienstagmorgen. Das Klinikum Ernst von | |
Bergmann sei seit über 20 Jahren das erste Mal in einem Streik, teilte | |
Verdi vorab mit. | |
Ebenfalls in Hessen legten die Mitarbeiterinnen von Krankenhäusern mit | |
Beginn des Frühdienstes ihre Arbeit nieder. In Hannover betrafen die | |
Warnstreiks am Dienstag den öffentlichen Nahverkehr. Viele Busse und Bahnen | |
bleiben am Morgen im Depot, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi sagte. | |
Nahverkehrszüge wie S-Bahnen sollen hingegen nicht bestreikt werden. Zudem | |
waren in Hannover alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes des Bundes | |
und der Kommunen zum Warnstreik aufgerufen, also auch Verwaltung und Kitas. | |
Verdi und der Beamtenbund dbb fordern in den Tarifverhandlungen für die | |
bundesweit 2,5 Millionen [3][Beschäftigten von Bund und Kommunen] 10,5 | |
Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn. Die Arbeitgeber hatten in der | |
zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar ein Angebot vorgelegt. | |
Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in | |
zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2.500 Euro. Die | |
Gewerkschaften wiesen dies aber umgehend zurück. Die nächste | |
Verhandlungsrunde soll Ende des Monats folgen. | |
14 Mar 2023 | |
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