Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Studie zu CO2-Ausstoß in Deutschland: Kohle torpediert Klimaziele
> Deutschlands CO2-Ausstoß ist im vergangenen Jahr nicht gesunken. Energie
> aus Kohle und Öl machten die sonstigen Treibhausgas-Einsparungen
> zunichte.
Bild: Zu viel Kohle, zu viel CO2, zu wenig Erfolg in Sachen Klimaschutz
Berlin rtr | Der verstärkte Einsatz von Kohlekraftwerken als Gas-Ersatz hat
die deutschen Klimaziele einer Studie zufolge 2022 durchkreuzt. Obwohl der
Energieverbrauch insgesamt vor allem wegen der [1][hohen Preise] um fast 5
Prozent zurückgegangen sei, machte der Kohle- und Öl-Einsatz die
Treibhausgas-Einsparung wieder zunichte, heißt es in einer am Mittwoch
veröffentlichten Auswertung des Thinktanks Agora Energiewende.
Auch der [2][Verkehrs- und Gebäudesektor konnte seine Vorgaben im
vergangenen Jahr wieder nicht erfüllen]. Deutschland produzierte so
aufgrund vorläufiger Zahlen mit 761 Millionen Tonnen Treibhausgas fast
genauso viel wie 2021. Die selbstgesetzte Obergrenze für 2022 wurde um rund
5 Millionen Tonnen verfehlt.
Die CO2-Emissionen stagnierten demnach so trotz gesunkenen
Energieverbrauchs, vergleichsweise warmen Wetters und günstiger Bedingungen
für Wind- und Solaranlagen auf hohem Niveau. „Das ist ein Alarmsignal im
Hinblick auf die Klimaziele“, sagte Agora-Chef Simon Müller. Er wies zudem
daraufhin, dass die Ampelkoalition ihr angekündigtes
[3][Klimaschutzsofortprogramm] bislang schuldig geblieben sei.
2023 müsse die Regierung die Trendwende schaffen. Derzeit liege man mit
einem Minus von 39 Prozent im Vergleich zu 1990 bei den Emissionen erneut
noch hinter der Vorgabe für 2020 von damals 40 Prozent. Bis 2030 will
Deutschland den Ausstoß aber um 65 Prozent reduzieren.
Der Verkehr bleibe das große Problemfeld unter den Sektoren: Dort lag laut
Agora der CO2-Ausstoß mit 150 Millionen Tonnen deutlich über dem laut
Klimaschutzgesetz erlaubten 139 Millionen Tonnen. Gründe für die
Zielverfehlung seien das nach dem Corona-Rückgang wieder gestiegene
Verkehrsaufkommen und fehlende politische Instrumente zur Reduktion der
Emissionen. Der Industriesektor habe dagegen seine Ziele eingehalten. Dies
sei eine Folge von Energiesparen und mehr Effizienz. Dennoch brauche es
noch mehr, um auch die Vorgaben für 2030 zu erreichen.
Der Agora-Auswertung zufolge produzierten erneuerbare Energien 2022 mit 248
Terawattstunden so viel Strom wie nie zuvor. Das war ein Plus von rund 10
Prozent gegenüber 2021. Dabei blieb die Windkraft größter Stromlieferant
unter den Erneuerbaren. Gleichzeitig stieg die Produktion aus
Solarkraftwerken um 23 Prozent gegenüber 2021 – dank eines
überdurchschnittlich guten Sonnenjahrs und eines kräftigen Zubaus neuer
Anlagen.
4 Jan 2023
## LINKS
[1] /Kampf-gegen-hohe-Energiekosten/!5890693
[2] /Zu-hohe-CO2-Emissionen-im-Verkehr/!5876390
[3] /Klimaschutz-Sofortprogramm/!5774382
## TAGS
CO2-Emissionen
Energiewende
Schwerpunkt Klimawandel
klimataz
CO2-Emissionen
CO2-Emissionen
Gas
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Klimawandel
## ARTIKEL ZUM THEMA
Hamburg verschärft Klimaschutzgesetz: Mehr Weltrettung – aber nicht genug
Der rot-grüne Hamburger Senat verschärft sein Klimaschutzgesetz. Die
CO2-Emissionen sollen bis 2030 um 70 Prozent sinken. Senator für
CO2-Speicherung.
Deutschlands Klimabilanz 2022: Schluss mit Rechenspielchen
Deutschland hat seine Klimaziele 2022 verfehlt. Besonders Verkehr und
Energie hinken hinterher. Die FDP versucht sich in kreativen
Neuberechnungen.
Energieversorgung in Deutschland: Norwegen wichtigster Gaslieferant
Die Skandinavier lösen Russland als Gasimporteur Nummer 1 ab. Auch dank des
milden Wetters bleibt die Energieversorgung stabil.
Uneinigkeit in der Bundesregierung: Ein bisschen was fürs Klima
Das umfassende Klima-Sofortprogramm der Bundesregierung ist gescheitert.
Stattdessen präsentierten Ministerien einzelne Pläne.
Erneuerbare Energien im Verkehr: Sprit aus Raps soll Klima retten
Die Bundesregierung will mehr erneuerbaren Energien im Verkehr.
Kritiker:innen werfen ihr vor, den Ausstieg aus dem Verbrennermotor zu
verzögern.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.