| # taz.de -- Spahns Maskendeals: Sie deckt den Ex | |
| > Jens Spahn steht zu Recht wegen seines Masken-Deals in der Kritik. Indes | |
| > hält das Bundesgesundheitsministerium Details zurück, statt aufzuklären. | |
| Bild: Durchblick getrübt: Jens Spahn, CDU, mit FFP-2-Maske in Berlin, am 12.Fe… | |
| Es müsste eigentlich selbstverständlich sein: Der Untersuchungsbericht zur | |
| Maskenbeschaffung muss dem Haushaltsausschuss vorgelegt werden – und zwar | |
| sofort und vollständig. | |
| Doch [1][Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU)] verweigert die | |
| Freigabe. Dabei soll der [2][Bericht] ihrem Ministerium schon seit Monaten | |
| vorliegen. Bleibt sie dabei, behindert sie parlamentarische Kontrolle und | |
| verspielt damit Vertrauen – nicht nur in ihre Partei, die mindestens dem | |
| Anschein nach einfach ihren neuen Fraktionschef Jens Spahn schützen will – | |
| sondern auch in die Demokratie. | |
| Immerhin geht es um 2,3 Milliarden, vielleicht sogar um 3,5 Milliarden Euro | |
| Schaden, die durch die Maskendeals des ehemaligen Gesundheitsministers | |
| Spahn entstanden sind. | |
| Laut Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung belastet der | |
| Untersuchungsbericht Spahn persönlich. Er habe [3][zu Beginn der | |
| Coronapandemie 2020 Druck gemacht], um einer Firma aus seiner westfälischen | |
| Heimat die Logistik der Maskenbeschaffung zu übertragen. | |
| Die war mit dem Auftrag überfordert, mehr als 100 Lieferanten blieben auf | |
| ihren bereits an den Bund verkauften Masken sitzen – und klagen nun Schäden | |
| in Milliardenhöhe ein. | |
| ## Zweifelhafte Fehlerkultur | |
| Dass dieser Vorgang von Journalist*innen und nicht vom | |
| Gesundheitsministerium selbst öffentlich gemacht wurde, dass nur Teile des | |
| Untersuchungsberichts bekannt sind, das alles legt nahe, dass [4][Warken | |
| vor allem ihren Parteifreund Spahn] schützen will. | |
| Und ihm gibt das die Möglichkeit, öffentlich an seiner Verteidigung zu | |
| arbeiten. So behauptet er etwa, alles sei längst bekannt und nicht mehr der | |
| Rede wert. | |
| Das ist falsch: Neu ist zum Beispiel, dass Spahn gegen die ausdrückliche | |
| Empfehlung des Innenministeriums handelte. | |
| ## Vergaberegeln dienen der Demokratie | |
| Komplizierte Vergaberegeln und langwierige Ausschreibungen sind unbeliebt, | |
| aber sie sind auch Teil von demokratischer Kontrolle. Weil es in der | |
| [5][Pandemie schneller gehen sollte], wurden sie ausgehebelt. | |
| Der Milliardenschaden ist nicht mehr zu verhindern, aber für | |
| [6][parlamentarische Kontrolle] wäre jetzt Zeit – dafür braucht es | |
| vollständige Transparenz. | |
| 10 Jun 2025 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Gesundheitsministerin-Nina-Warken/!6090496 | |
| [2] /Maskenbeschaffung/!6093321 | |
| [3] /Spahn-war-wohl-gewarnt/!6090030&s=Spahn&SuchRahmen=Print/ | |
| [4] /Abgrenzung-zur-AfD/!6088321 | |
| [5] /Senegal-richtet-Sondertribunal-ein/!6087806 | |
| [6] /Regierungserklaerung-von-Friedrich-Merz/!6084693 | |
| ## AUTOREN | |
| Luisa Faust | |
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