Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Maskenbeschaffung: Bericht belastet Ex-Gesundheitsminister Spahn sc…
> Aus den 170 Seiten geht hervor, dass durch Spahns Maskenbeschaffung
> mutmaßlich ein Milliardenschaden entstand. Die aktuelle
> Gesundheitsministerin Warken hält den Bericht offenbar zurück.
Bild: Jens Spahn im Bundestag, 14.05.2024
Berlin afp | Ein interner Bericht belastet laut NDR, WDR und „Süddeutscher
Zeitung“ Unions-Fraktionschef Jens Spahn (CDU) bei Vorwürfen wegen
Maskenbeschaffungen während der Corona-Pandemie. Der 170 Seiten umfassende
Bericht der vom früheren Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD)
eingesetzten Sonderbeauftragten Margaretha Sudhoff liegt den drei Medien
demnach in Auszügen vor. Spahn war in der Pandemiezeit bis Ende 2021
Gesundheitsminister gewesen.
Die Vorwürfe richten sich insbesondere dagegen, dass Spahn das
Logistikunternehmen Fiege aus seiner münsterländischen Heimat ohne
Ausschreibung einen Auftrag zur Maskenbeschaffung im Volumen von 1,5
Milliarden Euro erteilt habe. Dies sei erfolgt, obwohl das eigentlich für
Logistikfragen zuständige Bundesinnenministerium Spahn damals vor der
Beauftragung der Firma Fiege gewarnt habe, hieß es in der „Süddeutschen
Zeitung“. Auch im Corona-Krisenstab der Regierung habe es dagegen
Widerstände gegeben, über die sich Spahn hinweggesetzt habe.
Durch das Beschaffungsvorhaben, das letztlich nicht funktioniert habe, sei
dem Bund mutmaßlich ein Milliardenschaden entstanden, hieß es weiter in der
„SZ“. Viele der Masken wurden später vernichtet. Bei den Vorwürfen geht es
auch um die Beschaffung von Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln.
Auf „tagesschau.de“ hieß es zudem unter Berufung auf den internen Bericht,
Spahn habe das Innenministerium erst im Nachhinein über das Vorhaben
informiert. Außerdem habe er laufende Vorbereitungen im Krisenstab für
einen Auftrag an die Logistik-Konzerne DHL und Schenker missachtet. Das
Gutachten wurde laut „tagesschau.de“ durch Sudhoff im April 2025
fertiggestellt, jedoch nicht veröffentlicht. Vielmehr weigere sich die
aktuelle Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU), den Bericht dem Bundestag
vorzulegen.
Kritik daran übte die Grünen-Gesundheitspolitikerin Paula Piechotta. „Frau
Warken möchte den Bericht zur Maskenaufarbeitung unter Verschluss halten,
um Jens Spahn vor dem Ende seiner politischen Karriere zu schützen“, sagte
sie „tagesschau.de“. In der „SZ“ warf Piechotta dem Unions-Fraktionschef
vor, als Minister gezielt CDU-nahe Unternehmen aus seiner Heimatregion
bevorzugt zu haben. Spahn hat hingegen sein damaliges Handeln wiederholt
gerechtfertigt.
7 Jun 2025
## TAGS
Jens Spahn
CDU/CSU
Maskenpflicht
GNS
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Jens Spahn
Schwerpunkt Coronavirus
## ARTIKEL ZUM THEMA
Jens Spahn und die Masken: Was tun, wenn's brennt
Wer Jens Spahn für sein Coronamanagement kritisiert, sollte das nicht ohne
eine Zeitreise machen: Ins ratlose Frühjahr 2020.
Jens Spahn und die Corona-Masken: Zu teuer, zu viele
Die Masken-Deals des Ex-Gesundheitsministers zu Beginn der Pandemie könnten
den Bund 2,3 Milliarden Euro kosten. Darüber diskutierte der Bundestag.
Ermittlungen gegen CSU-Mann Sauter: Eine Million Euro für Maskendeal?
Auch der ehemalige bayerische Justizminister Sauter gerät in der
Maskenaffäre unter Verdacht. Die CSU wendet sich von ihm ab.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.