| # taz.de -- Schutzbedürftige Afghan*innen: EU will 40.000 Menschen aufnehmen | |
| > 15 EU-Staaten wollen 40.000 Menschen aus Afghanistan aufnehmen. | |
| > Deutschland allein soll bereit sein, davon 25.000 Schutzbedürftige zu | |
| > empfangen. | |
| Bild: Passkontrolle und raus: Afghanen an einem Grenzübergang nach Iran Ende N… | |
| Brüssel dpa | Angesichts der dramatischen Lage nach der [1][Machtübernahme | |
| der Taliban] wollen Deutschland und 14 weitere EU-Staaten rund 40.000 | |
| besonders schutzbedürftige Menschen aus Afghanistan aufnehmen. Diese Zahl | |
| gab EU-Innenkommissarin Ylva Johansson am Donnerstag nach einer Sitzung der | |
| EU-Innenminister bekannt. Einem Schreiben von Johansson an die beteiligten | |
| Innenministerinnen und –minister zufolge ist allein Deutschland bereit, | |
| 25.000 Flüchtlinge aus Afghanistan aufzunehmen. | |
| In den vergangenen Monaten haben die EU-Staaten nach Angaben der Kommission | |
| bereits rund 28.000 Menschen aus dem Land evakuiert. Die nun genannten | |
| 40.000 kommen demnach hinzu. Dem Johansson-Brief zufolge gibt es ganz | |
| konkret 38.146 Zusagen. | |
| In dem Schreiben ist insgesamt von 60.000 zugesagten Aufnahme-Plätzen der | |
| EU-Länder für 2021 und 2022 die Rede. Allerdings gilt diese Zahl nicht nur | |
| für Afghanistan. Rund zwei Drittel davon seien für den Schutz von Afghanen, | |
| schreibt Johansson. Die Aufnahme der Menschen wird aus EU-Mitteln | |
| kofinanziert. | |
| Die EU-Staaten hatten nach der Machtübernahme der Taliban Ende August | |
| beschlossen, vorerst keine konkreten Zusagen zur Aufnahme von Menschen aus | |
| Afghanistan zu machen. So sollten Anreize zur illegalen Migration vermieden | |
| werden. Stattdessen solle sichergestellt werden, [2][dass notleidende | |
| Menschen in der unmittelbaren Nachbarschaft Afghanistans angemessen Schutz | |
| erhalten], hieß es damals. | |
| Die Lage in Afghanistan ist nach der Machtübernahme der | |
| militant-islamistischen Taliban Mitte August dramatisch. Das Land leidet | |
| unter einer der schwersten Dürren der vergangenen zwei Jahrzehnte. Die | |
| Wirtschaft war bereits angeschlagen, bevor die Taliban an die Macht kamen | |
| und befindet sich nun im freien Fall. | |
| Den UN zufolge hat mehr als die Hälfte der Bevölkerung nicht ausreichend zu | |
| essen. Weibliche Opfer von Gewalt bekommen Amnesty International zufolge | |
| kaum noch Hilfe. [3][Viele Menschen fürchten Vergeltungsmaßnahmen der | |
| Taliban und versuchen zu fliehen.] | |
| 10 Dec 2021 | |
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