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# taz.de -- SPD-Parteichefin gibt auf: Das war es mit Nahles
> Nach innerparteilicher Kritik tritt Andrea Nahles als Chefin von Partei
> und Fraktion zurück. Ihr fehle der notwendige Rückhalt, erklärte sie.
Bild: Nahles zieht Konsequenzen aus den desaströsen Wahlergebnissen
Berlin afp/rtr/dpa | SPD-Chefin Andrea Nahles hat ihren Rücktritt als
Parteivorsitzende und Fraktionschefin der Sozialdemokraten angekündigt.
„Die Diskussion in der Fraktion und die vielen Rückmeldungen aus der Partei
haben mir gezeigt, dass der zur Ausübung meiner Ämter notwendige Rückhalt
nicht mehr da ist“, erklärte Nahles am Sonntag.
Am Montag werde sie daher im Parteivorstand ihren Rücktritt als SPD-Chefin
und am Dienstag in der Fraktion ihren Rücktritt als Vorsitzende der
SPD-Bundestagsfraktion erklären. Nahles ist seit April 2018 Parteichefin,
die Fraktion führt sie seit September 2017.
Zahlreiche SPD-Spitzenpolitiker hatten Nahles jüngst nach einem Bericht der
„Süddeutschen Zeitung“ in einem gemeinsamen Appell den Rücken gestärkt.
„Die massive öffentliche Kritik an Andrea Nahles ist unfair“, heißt es
demnach in einer Stellungnahme, die auch Vizekanzler Olaf Scholz, die
Ministerpräsidentinnen von Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern, Malu
Dreyer und Manuela Schwesig, Hessen SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel sowie
der schleswig-holsteinische Fraktionschef Ralf Stegner unterstützten.
Die SPD-Abgeordneten stimmen am Dienstagnachmittag über den
Fraktionsvorsitz ab. Nahles hatte die eigentlich für September geplante
Wahl nach dem desaströsen Abschneiden der SPD bei der Europa- und der
Bremen-Wahl vorgezogen. Gegenkandidaten gibt es bisher nicht.
Der frühere SPD-Chef Martin Schulz, der zwischenzeitlich als möglicher
Herausforderer der Fraktionschefin galt, führte persönliche Gründe für
seinen Verzicht auf eine Kandidatur an. Diese wolle er nicht näher
ausführen, sagte er der „Welt am Sonntag“. Eine spätere Kandidatur schlie…
er aber offenbar nicht aus. Er habe der Fraktion mitgeteilt, dass er sie
„selbstverständlich informieren würde, sollte ich gegen sie antreten
wollen“.
Die SPD war bundesweit bei der Europawahl am vergangenen Sonntag nach
starken Verlusten bei 15,8 Prozent auf Rang drei gelandet, hinter Union und
den Grünen. In Bayern erlebten die Genossen ebenfalls mit sogar nur 9,3
Prozent ein Debakel. Zugleich verlor die SPD in Bremen erstmals seit
Jahrzehnten die Mehrheit an die CDU.
Zusätzlich [1][befeuert wird die Krise] durch eine am Wochenende
veröffentlichte Umfrage, die der SPD nicht nur nach ihrer historischen
Wahlniederlage vom vergangenen Sonntag einen weiteren Absturz um 5 Punkte
auf 12 Prozent attestiert – ein historisches Tief.
2 Jun 2019
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