| # taz.de -- Radikalisierung von Elon Musk: Die einzige Sprache, die er versteht | |
| > Tesla-Chef Elon Musk wird immer mehr zu einer Gefahr für die Demokratie. | |
| > Höchste Zeit, ihn an seiner empfindlichsten Stelle zu treffen – seinem | |
| > Geld. | |
| Der reichste Mann der Welt ist ein rassistischer Online-Troll, der sich im | |
| Eiltempo radikalisiert. Elon Musk wirkt immer mehr wie ein Bösewicht aus | |
| einem James-Bond-Film. Nur dass so eine Figur vermutlich jedem | |
| Drehbuchautor um die Ohren gehauen worden wäre: zu überzeichnet, zu | |
| klischeehaft, zu unglaubwürdig. Doch es wäre falsch, Musk deswegen zu | |
| belächeln. Dafür hat er zu viel Geld, zu viel Macht und zu große | |
| Ambitionen. | |
| Musk mischt sich aktiv in den Präsidentschaftswahlkampf in den USA ein, | |
| indem er Donald Trump inzwischen offen unterstützt und über dessen Gegner, | |
| die Demokraten, glatte Lügen verbreitet. [1][Dass er dem Ex-Präsidenten | |
| jetzt auf seiner Plattform eine Bühne bot], ist da nur konsequent. | |
| Musk stellt sich aber auch auf die Seite der rechtsextremen Randalierer in | |
| Großbritannien. Weil der britische Premier Keir Starmer darauf besteht, | |
| dass das Internet kein rechtsfreier Raum sein darf, greift Musk ihn jetzt | |
| persönlich an. | |
| Die Plattform X, ehemals Twitter, ist unter Musk zu einem Fake News | |
| Shithole verkommen, seit er sie vor zwei Jahren gekauft und umbenannt hat. | |
| Dort ist der Multimilliardär mit fast 195 Millionen Abonnenten einer der | |
| Meinungsführer; er postet seine Verschwörungstheorien mittlerweile fast im | |
| Minutentakt. Zudem hat er einige der schlimmsten Extremisten, die einst von | |
| der Plattform verbannt wurden, auf X zurückgeholt – allen voran Trump, der | |
| nach dem Sturm auf das Kapitol gesperrt worden war. Musk hob auch die seit | |
| 2018 bestehende Sperre für den britischen Rechtsextremisten Tommy Robinson | |
| auf, der jetzt die rassistischen Krawalle in Großbritannien anheizte. | |
| ## Noch keine ernsthafte Konkurrenz | |
| Musk besitzt offenbar die geistige Reife eines verzogenen Kleinkinds, das | |
| nach Aufmerksamkeit giert. Man wünscht sich, jemand würde ihm sein | |
| Spielzeug aus der Hand nehmen. „Enteignet Musk!“ wäre die Losung der | |
| Stunde. Leider geben das die Gesetze nicht her. Und leider gibt es noch | |
| keine brauchbare Alternative zu X. Bluesky und Threads sind bisher keine | |
| ernsthafte Konkurrenz. Der Markt regelt das nicht, sondern belohnt Musks | |
| Geschäftsmodell, das auf Lügen und Hetze beruht – was der als | |
| „Meinungsfreiheit“ feiert. | |
| EU-Kommissar Thierry Breton hatte Musk vor seinem Tête-à-Tête mit Trump | |
| gewarnt – er müsse sich an europäische Gesetze halten, wenn X in Europa | |
| agiert. Die EU-Kommission ermittelt bereits wegen der Verbreitung von Lügen | |
| und Hetze gegen seinen Online-Dienst. [2][Musk drohen Strafen in | |
| Millionenhöhe.] Nun ist es an der Zeit, Taten folgen zu lassen und Musk an | |
| seiner empfindlichsten Stelle zu treffen: seinem Geldbeutel. Das ist die | |
| einzige Sprache, die er versteht. | |
| 13 Aug 2024 | |
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| Daniel Bax | |
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